Selbstbewusstsein aufbauen und dein wahres Selbst kennenlernen
Selbstbewusstsein aufbauen bedeutet im Grunde, dass Du dich selbst kennenlernst und dir bewusst bist. Du weißt wer Du bist, was Du möchtest und was du kannst. Erfahre hier, wie Du dein Selbstbewusstsein schnell und einfach aufbauen und stärken kannst.
Zusammenfassung der Podcast Folge
Selbstbewusstsein ist ein oft missverstandener Begriff. Selbstbewusstsein bedeutet einfach, dass Du dir deiner Selbst bewusst bist. Du weißt, wer Du bist, was Du kannst und nicht kannst und wohin Du gehen möchtest. Es bedeutet nicht, dass Du nur deine Interessen vertrittst und andere zu deinem Vorteil ausnutzt.
Wir können selbstbewusste Menschen irgendwie wahrnehmen. Eine selbstbewusste Person strahlt eine Schwingung aus, die wir anderen als positiv bewerten. Selbstbewussten Personen fällt es leicht, auf andere Menschen zuzugehen, fremde Menschen in ein Gespräch zu binden und kümmern sich nicht darum, welches Ansehen sie nach außen hin tragen. Sie wissen, wer sie sind und brauchen keine äußere Bestätigung.
Selbstbewusstsein kann man nicht von anderen erhalten. Man erhält es nicht durch seine Erfolge, materiellen Besitztümern oder indem man Erwartungen von anderen erfüllt. Selbstbewusstsein kann man nur in sich selbst finden und suchen.
Du selbst bist der Schlüssel um zu erkennen, wer Du bist. Indem dir bewusst wird, wie Du denkst, was Du fühlst, wie Du in gewissen Situationen reagierst und wie Du dann handelst, ist es dir möglich, diese Selbstsicherheit nach außen zu tragen. Dies ist der natürliche Seinszustand, den wir erreichen sollten.
Fehlendes Selbstbewusstsein
Neulich war ich im Gespräch mit einer jungen Schülerin. Ihr ist schwer gefallen, Dinge genauso schnell zu lernen, wie andere. Die Krankheit, die hier diagnostiziert wurde, werde ich bewusst nicht erwähnen. Durch die Identifikation mit dieser Krankheit entsteht einfach eine unbewusste innere Rechtfertigung.
Diese junge Schülerin war sehr talentiert und schlau. Sie konnte Gedanken ihrer Mitschüler schon im Vorfeld erahnen. Irgendwie wusste sie, was ihre Freundinnen gleich sagen würden. Sie hatte eine Fähigkeit, die als Hellsichtigkeit bezeichnet werden kann. Leider war sie sich über diese besondere Gabe nicht bewusst.
In ihrer Aufmerksamkeit lag nur der Vergleich mit ihren Mitschülern. Sie traute sich nicht, in der Klasse die Hand zu heben und zu fragen, wenn sie etwas nicht verstanden hatte. Sie hatte Angst, dass sie ausgelacht werden würde. Also ließ sie es sein und fragte, wenn überhaupt, ihre Freundinnen nach der Schule.
Ihre Noten spiegelten ebenfalls, dass sie wenig Selbstbewusstsein hatte. Immer, wenn sie eine Aufgabe vor sich hatte, überlegte sie, ob die eben generierte Antwort wirklich richtig war. Was würde passieren, wenn sie falsch antworten würde? Sie überlegte jedes Mal, ob sie wirklich antworten sollte. Denn sie hatte Angst davor, die falsche Antwort zu geben. Sie hatte Angst, es falsch zu machen, obwohl alle anderen die richtigen Antworten fanden. Aus Schutz davor ließ sie es dann komplett sein, eine Antwort zu geben.
Jedoch machte die junge Schülerin auch Fortschritte. Sie hatte einige Aspekte ihrer Schüchternheit ablegen können und immerhin kann sie schon in der Öffentlichkeit darüber sprechen, später einmal Architektur studieren zu wollen. Früher hatte sie andere nie an ihren Gedanken und Wünschen teilhaben lassen. Sie hat ein ausgeprägtes räumliches Sehen und eine kreative Ader. Leider kann sie diese Fähigkeiten derzeit nicht nach außen tragen.
Normalität in der Gesellschaft
Wir leben in einer Gesellschaft, in der gewisse Werte als normal gelten. Sich anpassen, Erwartungen entsprechen und seinen Platz finden, gilt als normal. Es heißt, man sei „verrückt“, wenn man dieser Normalität nicht entsprechen wolle.
Es ist normal, Dinge zu tun, die alle anderen auch machen. Und wenn man sich darüber beklagt, heißt es nur, alle anderen machen es doch auch. Es ist normal, zu lernen, was alle anderen auch lernen. Egal, ob ich das in meinem späteren beruflichen Werdegang benötigen werde, oder nicht.
Ich erinnere mich gerne an meine eigene Zeit in der Schule. Ich war auf dem Gymnasium und konnte mich schnell in neue Dinge einarbeiten. Ich musste auch wenig lernen, da ich schnell Zusammenhänge erkannt habe und mir einige Sachen herleiten konnte. In Klausuren fand ich mich dann häufig in Situationen wieder, in denen ich einen genauen Wortlaut wiedergeben musste. Hier hatte ich dann leider deutliche Nachteile, da ich es nicht verstanden habe, dass ich etwas exakt wiedergeben musste, obwohl ich die Herleitung und Zusammenhänge ja verstanden habe.
So hatte ich dann schlechtere Noten als jene, die einfach Wort für Wort auswendig konnten. Auf dem Papier schienen diese Schüler besser zu sein als ich. Es eröffneten sich mehr berufliche Möglichkeiten, als für mich. Ständig wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass ich mehr auswendig lernen sollte. Fehler wurden mit einem knallig rotem Stift markiert. Die komplette Aufmerksamkeit wurde auf meine Fehler gelenkt.
Wir wachsen in einer Gesellschaft auf, in der anfänglich nur auf die Fehler eingegangen wird. Hier habe ich einen Fehler gemacht, hier muss ich noch mehr lernen, als andere. Das habe ich falsch gemacht. Wir werden so konditioniert, dass wir nur darauf aus sind, Fehler zu vermeiden und mehr so zu sein, wie alle anderen. Es wurde nie darauf eingegangen, dass ich eine schnelle Auffassungsgabe hatte. Es wurde nie Thema, dass ich Zahlen und Zusammenhänge niemals vergessen habe.
Ich war mir diesen Fähigkeiten nicht bewusst. Ich lernte nicht, diese in die Gesellschaft gewinnbringend einbringen zu können. Ich lernte nur, welche Fehler ich machte und wann ich noch nicht ausreichend genug war.
Selbstbewusstsein aufbauen
Und dann wundert man sich, dass wir unsere eigenen Fähigkeiten gar nicht kennen. Dann werden wir nach der Schule in eine Welt gelassen, ohne zu wissen, wohin wir wollen. Wir lernen irgendeinen Beruf, der uns nicht erfüllt. Wir kennen unsere Fähigkeiten nicht, durften diese niemals nutzen. Wir wissen gar nicht, wer wir eigentlich sind.
Um Selbstbewusstsein aufbauen zu können, müssen wir uns erstmal von diesen Einschränkungen befreien. Vergiss einfach mal alles, was Du über dieses Thema glaubst zu wissen. Es ist nicht vorteilhaft, sein Selbstbewusstsein ausschließlich über vergangene Misserfolge zu definieren. Das führt zu Unsicherheit, anstatt zu Selbstbewusstsein.
Ich nutze hier gerne das sogenannte Lebensrad. Dazu zeichne ich einen großen Kreis auf ein leeres Blatt. Diesen Kreis unterteile ich in jeweils fünf Bereiche. Jedem Bereich teile ich ein zentrales Thema zu. So entstehen fünf Bereiche, die mir selbst als wichtig erscheinen. Diese sind beispielsweise: berufliches, finanzielles, Freundschaften, Sport und Weiterbildung.
Nun gebe ich jedem Thema gewisse Werte mit, die mir wichtig sind. Das können eigene Stärken und Fähigkeiten sein, vergangene Erfolge oder Situationen, die ich gut gemeistert habe. Ich versuche, jedem Lebensbereich mindestens eine Stärke von mir und einen großartigen Erfolg zu geben. So trage ich beispielsweise im Bereich „finanzielles“ ein, dass ich vergangene Schulden komplett abgetragen habe und immer lösungsorientiert und positiv gedacht habe.
Demnach erhalte ich die Erkenntnis darüber, welche fünf Bereiche mir wichtig sind. Mir wird bewusst, welche Stärken ich in diesen Bereichen einbringen kann und welche Erfolge ich bereits erzielt habe. Indem ich diese Stärken weiterhin nutze, kann ich also noch mehr Erfolge erzielen.
Mit dieser Technik wirst Du dir deiner Selbst bewusster. Du erfährst, welche großartigen Dinge Du bereits geschaffen hast. Du siehst, was dir im Leben wichtig ist und dass Du diese Dinge auch weiterhin meistern wirst. Dies ist eine gute Möglichkeiten, Selbstbewusstsein aufbauen zu können.