Neues Umfeld aufbauen – Was macht eine Freundschaft aus?
Freundschaften sind ein fester Bestandteil im Leben. Doch was macht eine gute Freundschaft aus? Wie muss man sich als Freund verhalten und was darf man von seinen Freunden erwarten? Oft müssen wir erkennen, dass wir ein neues Umfeld aufbauen sollten. Doch worauf kommt es hier an?
Zusammenfassung der Podcast Folge
Einem Freund sollte man vertrauen können. Oft erzählen wir ihm private Dinge, die nicht einmal die Familie oder die Partner von uns wissen. In Krisenzeiten wünschen wir uns einfach, dass ein guter Freund uns zuhört und bei dem wir unsere Sorgen ausschütten können. Manchmal kann auch ein guter Rat helfen. Doch Aufmunterung an sich reicht oft schon aus. Ein Freund ist immer da, wenn man ihn braucht. Dabei muss auch nicht ständig Kontakt herrschen. Man weiß einfach, dass derjenige immer erreichbar ist.
Auch als Freund bemühen wir uns, den anderen zu helfen. Selbst wenn wir uns gegenseitig aufziehen wissen wir, dass es nur dem Spaß dient. Idealerweise können wir auch von unserem Umfeld, und vor allem gegenseitig, profitieren. Denn wir wollen einfach eine gute Zeit verbringen. Für einen Menschen ist es nämlich wichtig, gute soziale Kontakte zu pflegen. Wenn mich Dinge begeistern, dann wäre es schön, wenn diese auch mein Umfeld begeistern. Wenn ich Ziele, Wünsche und Visionen habe dann wäre es ideal, wenn mich mein Umfeld diesbezüglich inspirieren könnte. Vielleicht bin ich so auch selbst eine Inspiration für andere.
Eine Freundschaft ist ein Geben und Nehmen. Viele erwarten etwas ganz bestimmtes und sind dann enttäuscht, wenn diese Erwartung nicht erfüllt wurde. Jedoch sollte man keine Freundschaft führen, wenn diese lediglich der eigenen Bereicherung und Vorteile dient. Denn gerade dann, wenn man Rat oder Hilfe von Freunden benötigt, wird sich zeigen, ob diese Freunde dann ebenfalls ihre Hilfe anbieten werden, oder eben nicht.
Freundschaften enden
Wenn ich mich an meine vergangenen Jahre zurückerinnere, dann fällt mir eine Sache besonders auf: ich hatte noch nie einen wirklich großen Freundeskreis. Und dafür war ich auch immer selbst verantwortlich, da ich auch nie wirklich viel Aufmerksamkeit haben wollte. Ich bin noch nie jemand gewesen, der täglich von Menschen umgeben sein wollte. Es reichte vollkommen aus, maximal einmal pro Woche etwas mit Freunden zu unternehmen. So ist mir zuletzt auch bewusst geworden, dass ich nicht nur einen dünnen Freundeskreis habe, sondern auch nur wenige Bekanntschaften, die ich bereits über einen längeren Zeitraum hinweg kenne.
Und das liegt daran, dass für mich eine Freundschaft sehr an den Faktor Zeit gebunden ist. Denn je älter man wird, desto mehr Veränderung tritt ein. In den jungen Jahren begeistert man sich für Unternehmungen und Veranstaltungen, doch im Laufe des Altwerdens wechseln die Interessen dann deutlich. Man möchte einfach mehr entspannen und irgendwann auch eine Familie gründen. Dieser Prozess jedoch verläuft bei jedem unterschiedlich schnell. Ich meine, bestimmt hat jeder schon einmal erlebt, dass der ehemalige beste Freund oder die beste Freundin plötzlich aufgrund einer neuen Beziehung deutlich weniger Zeit mit den alten Freunden verbringen möchte.
Fakt ist also, dass nur ganz wenige Freundschaften über viele Jahre hinweg andauern. Denn Freundschaften sind oft an die äußere Lebensumstände gebunden. Denn sobald man sich erstmals in Clubs oder Bars aufhält, lernt man dort natürlich auch Freunde kennen. Und irgendwann erkennt man vielleicht, dass man selbst weniger Zeit in diesen Clubs verbringen möchte. Welche Freunde bleiben dann noch übrig und möchten dann auch entspanntere Aktivitäten ausführen?
Neues Umfeld aufbauen
Vor einigen Jahren entschied ich mich, ein neues Leben aufbauen zu wollen. Ich wollte mehr Erfüllung im Beruf und in der Freizeit. Ich lernte neue Berufe kennen, bildete mich weiter und lag meine Aufmerksamkeit mehr nach Innen, um zu erkennen, wer ich eigentlich wirklich sein möchte. Die Interessen und Hobbys veränderten sich dadurch zunehmend. Man entfernte sich auch immer mehr von den alten Verhaltensweisen. Themen wie Persönlichkeitsentwicklung, Spiritualität oder Unternehmertum gerieten in den Vordergrund. So erkannte man auch immer mehr, dass die innere Entwicklung auch eine äußere Entwicklung nach sich zog.
Unterschiedliche Sichtweisen und Meinungen drängten sich auf. Ziele, Vorstellungen und die Lebensführung unterschieden sich allmählich deutlich. Man fühlte sich somit immer mehr gezwungen, die alten Bekanntschaften erstmal herunterzufahren. Man wuchs allmählich aus diesem alten Ich heraus. Und damit auch aus dem alten Umfeld, welches mit diesem alten Ich in Resonanz stand. Es folgt eine Zeit, in der man eher alleine und ohne großes Umfeld zurechtkommen muss.
Denn man muss erst einmal in die Identität hineinwachsen, die man in seinen Visionen vor sich sieht. Die Identität, die diese Ziele erreicht. Diese passt natürlich nicht zu der Identität, in der man sich entschieden hat, diese Ziele zu erreichen. Folglich passt auch das Umfeld nicht zur neuen Identität. Insofern sollte man sich bewusst sein, dass die äußere Welt lediglich ein Spiegel der inneren Welt darstellt. Früher oder später wird sich das äußere Umfeld an die neue Persönlichkeit anpassen. Doch bis dahin wirst Du feststellen müssen, dass Du erst einmal alleine zu dieser Persönlichkeit werden musst.
Den Horizont erweitern
Und besonders in dieser Zeit kann es passieren, dass man sich sehr allein und ausgegrenzt fühlt. Man möchte schließlich einfach über die Herausforderungen, Ambitionen und Erfolge sprechen, innere Anspannung durch die Macht der Worte aus seinem persönlichen Raum abladen können. Man möchte seinen Gedanken und Gefühle mit jemandem teilen. Und im besten Falle eine neue Sichtweise erhalten, die einen weiterhelfen kann. Wenn dieser fremde Impuls ausbleibt, dann verlaufen wir uns oft in den eigenen Beschränkungen des Verstandes.
Stell dir einfach mal deinen Verstand als Box vor, welche an allen Seiten geschlossen ist. In dieser Box sind deine Erfahrungen, Gedanken, Reaktionen, Erfolge, Misserfolge und Glaubenssätze enthalten. Nun passiert es, dass Du um eine Herausforderungen meistern zu können, die vergangenen Erfahrungen und Handlungen analysierst. Schnell wirst Du damit jedoch an die Grenzen dieser Box stoßen. Denn in deiner Box ist nicht ersichtlich, dass eine Handlung auch Erfolg haben kann, wenn sie deinen Erfahrungswerten zufolge keinen Erfolg einbrachte. Als Ergebnis bist Du dann in deinen eigenen Grenzen und Beschränkungen gefangen und trittst hier auf der Stelle.
Nun begegnet dir aber eine Person, welche eine ähnliche Erfahrung in seiner eigenen Box abgespeichert hat. Doch im Gegensatz zu dir konnte er mit denselben Methoden Erfolg damit erzielen. In gewisser Weise gleichen sich eure Boxen also. Vielleicht ist seine Box lediglich an einer Stelle höher oder breiter. Vielleicht ist in seinem Erfahrungsschatz diese Handlung mit einem anderen Resultat verknüpft. Und genau deshalb ist es so wichtig, ein Umfeld zu haben, welches einen Mehrwert für einen selbst darstellt. Auch, wenn sich dieser nur in einem kleinen Impuls äußert, der dich in eine neue Richtung lenkt. So solltest Du auch für dein Umfeld einen solchen Mehrwert bieten. Dies ist wichtig, da man alleine immer irgendwann an die Begrenzungen seiner Box stoßen wird.
Frage dich einmal selbst: wer ist diese Person, die sich dir in deinen Visionen zeigt? Wer ist dieses neue Ich, wenn Du dieses Zeil erreicht hast? Was wirst Du tun und wo wirst Du sein? Denn genau dort halten sich die Freunde auf, die Du benötigst, um dein Selbst in diese Identität hineinwachsen zu können. Sei genau diese Person, die sich dein neues Umfeld wünscht.