So bringst du männliche und weibliche Energie in Einklang

Jedes Lebewesen besitzt männliche und weibliche Energie, die stets im Einklang zueinander stehen sollten. Diese Energien beziehen sich aber nicht nur auf Geschlechter, sondern drücken Persönlichkeitsmerkmale und Eigenschaften aus. Hier erfährst du, welche Werte welcher Energie zugeteilt werden und wie wir diese aktivieren.

Was ist männliche und weibliche Energie?

Für eine ganzheitliche Erfahrung brauchen wir immer Gegensätze. Wir können den Tag nicht ohne die Nacht erfahren, Liebe nicht ohne Angst und Leben nicht ohne Tod. Dieses Konzept, was man als Dualität bezeichnet, betrifft jeden Lebensbereich und damit unter anderem auch Eigenschaften und die Psyche von Menschen. Diese Konzepte sind symbolischer Natur und sollen dazu dienen, bestimmte Aspekte der menschlichen Erfahrung und des Universums zu erklären und zu verstehen.

Um eine ganzheitiche Erfahrung als Mensch machen zu können, benötigen wir sowohl weibliche, als auch männliche Energie und Werte. Jede Frau besitzt sowohl weibliche Energie, als auch männliche Energie. Und jeder Mann besitzt neben männlicher Energie auch weibliche Energie. Hierbei handelt es sich um spezielle Energiemuster, die gewisse Persönlichkeitsaspekte integrieren. Diese Energien beziehen sich also nicht auf das menschliche Geschlecht, sondern stehen für diverse Facetten des Seins.

Ich habe festgestellt, dass wir auch in Partnerschaften unbewusst dazu neigen, immer den Partner oder die Partnerin anzuziehen, die unsere fehlenden Energien vervollständigen. Sind wir zu sehr in der männlichen Energie, dann werden wir wahrscheinlich ein Gegenstück mit gelebter weiblicher Energie anziehen, um die Lücke, die hier entstanden ist, zu vervollständigen und zu kompensieren. Das Ziel sollte aber immer sein, aus dem Inneren heraus Ganzheit zu erlangen. Insofern kann es als ein menschliches Streben gesehen werden, Vollkommenheit zu erreichen. Nur, wenn man aus dem Innersten heraus vollständig ist, wird man bedingungslos handeln können.

In diesem Zusammenhang möchte ich betonen, dass die Vorstellung von weiblichen und männlichen Energien nicht auf Geschlechterrollen oder biologischen Geschlechtern beschränkt ist. Vielmehr sind sie symbolische Konzepte, die helfen sollen, die Polarität und das Gleichgewicht in der Natur und im menschlichen Leben zu erklären. Das Konzept von männlicher und weiblicher Energie ist in folgenden Traditionen und spirituellen Lehren vorhanden:

Weibliche Energie:

• Yin-Energie: In der chinesischen Philosophie und im Daoismus wird weibliche Energie oft als Yin-Energie bezeichnet. Yin repräsentiert die passive, empfangende, intuitive und introvertierte Seite der Existenz. Es steht für Dunkelheit, Ruhe und Empfänglichkeit.
• Göttliche Weiblichkeit: In vielen spirituellen Traditionen gibt es weibliche Göttinnen oder Aspekte des Göttlichen, die mit weiblichen Eigenschaften wie Liebe, Fruchtbarkeit, Weisheit und Schöpfung in Verbindung gebracht werden.

Männliche Energie:

• Yang-Energie: In der chinesischen Philosophie und im Daoismus wird männliche Energie oft als Yang-Energie bezeichnet. Yang repräsentiert die aktive, aggressive, rationale und extrovertierte Seite der Existenz. Es steht für Helligkeit, Bewegung und Durchsetzungskraft.
• Göttliche Männlichkeit: In vielen religiösen Traditionen gibt es männliche Götter oder Aspekte des Göttlichen, die mit männlichen Eigenschaften wie Schutz, Führung, Stärke und Ordnung in Verbindung gebracht werden.

Männliche Energie: Ziele erreichen und Lösungen schaffen

Männliche Energie wird oft mit Eigenschaften wie Aktivität, Durchsetzungsfähigkeit, Rationalität, Schutz und Ordnung in Verbindung gebracht. Diese Eigenschaften repräsentieren Qualitäten, die oft als männlich angesehen werden, aber nicht notwendigerweise mit dem biologischen Geschlecht einer Person korrelieren.

Aktivität:

• Aktivität bezieht sich auf die Fähigkeit, handeln zu können, Entscheidungen zu treffen und Dinge in Bewegung zu setzen.
• Aktivierung: Um männliche Energie zu aktivieren, ist es wichtig, klare Ziele zu setzen und Schritte zu unternehmen, um diese Ziele zu erreichen. Das Finden von Projekten oder Aktivitäten, die deine Leidenschaft wecken und die deine aktive Seite herausfordern, kann dazu beitragen.

Durchsetzungsfähigkeit:

• Durchsetzungsfähigkeit bedeutet, die Fähigkeit zu haben, für deine Überzeugungen einzustehen und Herausforderungen zu bewältigen.
• Aktivierung: Die Entwicklung von Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein ist entscheidend, um die Durchsetzungsfähigkeit zu stärken. Du kannst dies durch positive Selbstgespräche, das Erlernen von Konfliktlösungsfähigkeiten und die Übernahme von Verantwortung für deine Entscheidungen und Handlungen erreichen.

Rationalität:

• Männliche Energie betont oft die Wichtigkeit von Logik, Vernunft und analytischem Denken.
• Aktivierung: Die Förderung deiner intellektuellen Fähigkeiten durch Lernen, kritisches Denken und Problemlösung kann dazu beitragen, deine rationale Seite zu stärken. Meditationstechniken, die die Klarheit des Geistes fördern, können ebenfalls hilfreich sein.

Schutz:

• Männliche Energie ist oft mit dem Wunsch verbunden, für sich selbst und andere zu sorgen und sie zu schützen.
• Aktivierung: Die Entwicklung von Mitgefühl und Fürsorglichkeit für andere kann dazu beitragen, die Schutzinstinkte zu aktivieren. Dies kann durch Freiwilligenarbeit, das Anbieten von Unterstützung für Freunde und Familie oder die Teilnahme an sozialen Projekten erreicht werden.

Ordnung:

• Ordnung bezieht sich hier auf die Fähigkeit, Struktur und Organisation in dein Leben zu bringen.
• Aktivierung: Die Schaffung von Routinen, das Festlegen von Prioritäten und die Planung deiner Ziele sind wichtige Schritte, um die männliche Energie der Ordnung zu aktivieren. Dies kann auch durch das Aufräumen und Organisieren deiner physischen Umgebung unterstützt werden.

Weibliche Energie: Intuition und Emotionen spüren

Weibliche Energie hingegen wird oft mit Eigenschaften wie Empfänglichkeit, Intuition, Emotionalität, Kreativität und Verbindung zur Natur in Verbindung gebracht. Diese Eigenschaften sollen die Qualitäten repräsentieren, die oft als weiblich angesehen werden, aber nicht notwendigerweise mit dem biologischen Geschlecht einer Person einhergehen.

Empfänglichkeit:

• Empfänglichkeit bedeutet, offen und aufnahmefähig für äußere Einflüsse und innere Weisheit zu sein.
• Aktivierung: Meditation und Achtsamkeitspraktiken können dazu beitragen, die Fähigkeit zur Empfänglichkeit zu entwickeln. Indem du dich in Stille versinken lässt und auf deine inneren Gedanken und Gefühle achtest, kannst du lernen, aufmerksam und offen für die Botschaften deines Inneren zu sein.

Intuition:

• Intuition bezieht sich auf die Fähigkeit, auf innere Eingebungen und Bauchgefühle zu hören, ohne notwendigerweise rationale Beweise zu haben.
• Aktivierung: Das Üben von Meditation, Traumarbeit und das Tagebuchschreiben können helfen, deine intuitive Fähigkeiten zu stärken. Diese Praktiken ermöglichen es dir, in Kontakt mit deinem inneren Wissen und deiner Intuition zu treten.

Emotionalität:

• Weibliche Energie betont oft die Bedeutung von Emotionen und Gefühlen als Weg zur Selbsterkenntnis und zum Verständnis des eigenen Lebenswegs.
• Aktivierung: Das Erlernen von Emotionsregulationstechniken, das Erforschen und Ausdrücken von Gefühlen durch Kunst, Schreiben oder Gespräche mit vertrauten Freunden oder Therapeuten kann helfen, eine tiefere Verbindung zu den eigenen Emotionen zu entwickeln.

Kreativität:

• Kreativität ist eng mit weiblicher Energie verbunden, da sie die Fähigkeit zur Schöpfung und Innovation repräsentiert.
• Aktivierung: Das Ermutigen und Entwickeln kreativer Hobbys und Aktivitäten wie Malen, Schreiben, Tanzen oder Musik kann dir dabei helfen, deine kreative Seite zu erkunden und auszudrücken.

Verbindung zur Natur:

• Weibliche Energie wird oft als eng mit der Natur und dem Zyklus des Lebens verbunden angesehen.
• Aktivierung: Zeit in der Natur zu verbringen, achtsame Spaziergänge im Wald, Gartenarbeit oder das Beobachten natürlicher Phänomene wie den Sonnenuntergang können dir helfen, deine Verbindung zur Natur und zur weiblichen Energie zu vertiefen.

Annehmen:

• Für weibliche Enegien ist es wichtig, mit dem Leben mitzufließen, sich fallen zu lassen und das annehmen zu können, was ist.
• Aktivierung: Was bringt es, immer nur danach zu streben, Ziele zu erreichen, wenn wir den Weg dorthin nicht genießen können? Im Moment leben, annehmen und akzeptieren und das beste aus den Umständen machen, kann viel Druck nehmen. Manchmal ist es wichtig, mit dem natürlichen Fluss des Lebens mitzufließen, anstatt unter großer Kraftanstrengung krampfhaft etwas ändern zu wollen.

Einklang zwischen männlichen und weiblichen Energien

Oft bekomme ich mit, dass viele Menschen sich selbst verurteilen und mit sich hadern, sobald sie feststellen, dass sie seit geraumer Zeit zu sehr in der einen oder anderen Energie unterwegs sind. Wer aber ablehnt was ist, kann auch nichts verändern. Daher ist es wichtig zu wissen, dass man nicht immer im völligen Gleichgewicht leben kann. Manchmal erfordert eine Situation, Routinen und Gewohnheiten zu entwickeln, um damit umgehen zu können, was männlichen Energien zugrunde liegt. Sobald es die Situation zulässt, darf man sich dann aber erlauben, wieder mehr in die weibliche Energie zu gehen und strikte Routinen und Abläufe zu verlassen.

Das Problem hierbei ist, dass in der Gesellschaft die allgemeine Annahme verankert ist, dass immer irgendetwas getan werden muss, sodass es vielen schwer fällt, sich fallenzulassen und zu öffnen. Das andere Extrem, als Beispiel für eine zu starke Identifikation mit weiblichen Energien wäre, dass es vielen schwer fällt, sich aufzuraffen und etwas zu verändern oder zu beginnen. Es fehlt an Klarheit, Struktur, Antrieb, Motivation und Mut, was eben männliche Attribute sind. Diese Beispiele zeigen, dass sich viele Menschen immer nur von Extrem zu Extrem hangeln, ohne dass sich jemals ein Gleichgewicht einstellen kann. Dieses wäre aber wichtig, um ein erfülltes und harmonisches Leben leben zu können. Nachfolgend findest du einige Anregungen, um dieses Gleichgewicht schaffen zu können.

1. Selbstreflexion: Beginne damit, dich selbst zu beobachten und deine eigenen inneren männlichen und weiblichen Eigenschaften zu erkennen. Welche Eigenschaften und Verhaltensweisen sind in dir dominant? Gibt es Aspekte, die vernachlässigt werden?
2. Meditation und Achtsamkeit: Meditation und Achtsamkeitspraktiken können dir helfen, in Kontakt mit deinen inneren Energien zu treten und sie bewusster wahrzunehmen. Dies wiederum kann dabei unterstützen, ein tieferes Verständnis für dich selbst zu entwickeln.
3. Innere Integration: Versuche, die männlichen und weiblichen Aspekte deiner Persönlichkeit zu akzeptieren und zu ehren, ohne sie zu bewerten oder zu verurteilen. Sie sind beide wertvoll und notwendig, um eine ganzheitliche Erfahrung machen zu können.
4. Arbeite an Ungleichgewichten: Wenn du feststellst, dass du in bestimmten Bereichen deines Lebens ein Ungleichgewicht zugunsten männlicher oder weiblicher Energie hast, arbeite daran, dieses Ungleichgewicht auszugleichen. Zum Beispiel: wenn du zu dominant und kontrollierend bist (männliche Energie), kannst du lernen, mehr zuzuhören und Empathie zu zeigen (weibliche Energie).
5. Kreative Ausdrucksformen: Nutze kreative Ausdrucksformen wie Kunst, Schreiben, Musik oder Tanz, um deine männlichen und weiblichen Energien auszudrücken und in Fluss zu bringen. Diese Aktivitäten können dazu beitragen, die Blockaden zu lösen und das Gleichgewicht wiederherzustellen.
6. Beziehungsdynamiken: Achte auf deine Beziehungsdynamiken und wie sie deine männlichen und weiblichen Energien beeinflussen. In Beziehungen kann es hilfreich sein, offen über diese Themen zu sprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, um ein gesundes Gleichgewicht zu finden.

Das Gleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Energien ist ein völlig individueller Prozess, der Zeit und Selbstakzeptanz erfordert. Es gibt keine festen Regeln oder gar ein einheitliches Schema. Jeder Mensch ist einzigartig, und die Reise zur Integration dieser Energien kann für jeden anders aussehen. Das Wichtigste ist die Bereitschaft, die fehlenden Aspekte integrieren zu wollen, ohne sich selbst zu verurteilen. Denn wenn du mit dir selbst nicht im Reinen bist, sind auch deine Energien nicht im Einklang.

Männliche und weibliche Energie ausgleichen mit Reiki

Reiki ist bekanntlich eine Form der Energieheilung, die drauf beruht, dass Lebensenergie durch den Körper fließt und zur Gesundheit und dem allgemeinen Wohlbefinden beiträgt. Obwohl Reiki in erster Linie auf die universelle Lebensenergie fokussiert ist, kann die Bedeutung von weiblicher und männlicher Energie ebenfalls in den Kontext von Reiki und Energiearbeit eingebracht werden.

In der Reiki-Lehre wird betont, wie wichtig es ist, ein Gleichgewicht und eine Harmonie zwischen den unterschiedlichen Energieaspekten im Körper zu erreichen. Dies wird oft in Form von Yin und Yang ausgedrückt, wobei Yin die weibliche Energie repräsentiert und Yang die männliche Energie. Außerdem fließt Energie durch verschiedene Energiekanäle oder Meridiane im Körper und den sieben Hauptenergiezentren, die als Chakren bezeichnet werden. Es wird davon ausgegangen, dass bestimmte Chakren mehr männliche oder weibliche Energie haben und diese miteinander ausgeglichen werden sollten.

In einigen Fällen kann Reiki in “Yin-Reiki” und “Yang-Reiki” unterteilt werden, um verschiedene Aspekte der Energiearbeit zu betonen. Yin-Reiki wird oft als sanfter und beruhigender angesehen und kann mit weiblichen Qualitäten wie Empfänglichkeit und Intuition in Verbindung gebracht werden. Yang-Reiki hingegen kann als kraftvoller und dynamischer wahrgenommen werden und kann mit männlichen Qualitäten wie Aktivität und Durchsetzungsfähigkeit verbunden sein. Dies kann durch die unterschiedlichen Schwingungen und Frequenzen erklärt werden. So sind die absteigenden Energien von Usui Reiki eher dem Yang zugeordnet, wohingegen viele Naturenergien oder Herzenergien wie Isis Seichim und Karuna Ki eindeutig dem Yin zugeteilt werden können.

Im Zuge der Energiearbeit und Reiki kann die männliche Energie außerdem als sehr erdend, anerkennend und beschützend beschrieben werden. Sie ist führend, zentrierend und klärend, indem sie dazu anregt, Lösungen zu erschaffen. Hierfür fördert sie vor allem körperliche, geistige Prozesse. Die väterliche Energie kann als absteigend beschrieben werden, da sie aus dem Kosmos in unser Kronenchakra fließt.

Im Zuge der Energiearbeit und Reiki kann die weibliche Energie als sehr sanft, behütend und herzzentriert beschrieben werden. Sie ist führend, loslassend und vor allem liebend, da sie Mitgefühl für jedes Lebewesen anregt und den Herzraum öffnet. Diese Energie arbeitet sehr an emotionalen und geistigen Körpern. Die mütterliche Energie ist sehr spirituell und kann als aufsteigend beschrieben werden, da sie aus Mutter Erde in uns eindringt oder auch von Herz zu Herz übertragen werden kann.

Jeder Reiki-Praktizierende ist jedoch dazu eingeladen, seine eigene Sichtweise und Herangehensweise zu entwickeln. Insgesamt sind weibliche und männliche Energien eine Möglichkeit, die Polarität und das Gleichgewicht von Energieflüssen im Körper zu betrachten, damit eine ganzheitliche und harmonische Einheit geschaffen werden kann.