Mit dieser simplen Technik eine Schamanische Reise auslösen

Schamanen gehen mit ihrem Bewusstsein auf Reisen, um Heilung, Erneuerung und spirituelle Führung zu erlangen. Dies entspricht dem Reisen durch eine Pforte in die geistige Welt, weg von der materiellen Realität. Hier erfährst du, wie du deine Pforte findest sowie 10 Punkte, um eine Schamanische Reise auszulösen.

Was ist eine Schamanische Reise?

Auf dem amerikanischen Kontinent praktizieren Schamanen energetische Medizin schon seit über 5000 Jahren. Ein großer Bestandteil dieser spirituellen Tradition sind schamanische Reisen, in denen der Schamane seinen Geist (d.h. sein Bewusstsein) durch einen persönlichen Eingang in die andere Welt schickt und und hierdurch eine schamanische Reise bewusst einleitet.

Die schamanischen Reisen sind eine Möglichkeit, die nichtalltägliche Wirklichkeit zu erkunden und mit geistigen Welten in Kontakt zu treten. Das verbindet mit Geistern wird als Medizin gesehen, um Heilung und Ganzheit zu erfahren. Diese Verbindung ist mit allen Arten von Geistern möglich, von Menschen, bis hin zu Tieren, Pflanzen, Wasser und Steine. Da alles it allem verbunden ist, kann auch alles als Medizin dienen. Ein Schamane findet Pforten zwischen der alltäglichen und nichtalltäglichen Wirklichkeit, die als “dünne Stellen” betrachtet werden, an denen die beiden Welten näher beieinander liegen. Diese Pforten werden als “Kraftorte” bezeichnet und können überall auf der Welt gefunden werden.

Durch das betreten in die geistige Welt kann ein Schamane die geistige Entsprechung und energetische Information Einblicken, die in Erlebnissen und Situationen, aber auch in menschen und in der Natur gespeichert sind, was zu einem tieferen Verstehen und Erkennen führt. Während diesen Reisen können Schamanen ihren Krafttieren begegnen, die sie stets begleiten und bei den spirituellen Erfahrungen helfen. Es können auch Ebenen mit höherem Bewusstsein erkundet werden, um sich mit geistigen Lehrern zu verbinden.

Schamanische Reise in die 3 Welten

Die schamanische Kosmologie teilt die Welt in drei Hauptebenen oder Welten auf: die untere Welt, die mittlere Welt und die obere Welt. Diese Einteilung bildet das Grundgerüst für die schamanische Praxis und ermöglicht es Schamanen, in verschiedene spirituelle Realitäten zu reisen und mit geistigen Wesen in Kontakt zu treten. Hier ist eine nähere Erklärung der drei Welten:

1. Die untere Welt:
   • Die untere Welt wird oft als eine spirituelle Ebene angesehen, die sich unter der Oberfläche der Erde befindet. Es ist eine Welt, die mit der Natur und den Elementen verbunden ist und sie wird oft als Ort der Wurzeln, der Stärke und der Heilung betrachtet.
   • In der unteren Welt können Schamanen auf Tiergeister, Pflanzengeister und Naturwesen treffen. Diese Geister können als spirituelle Lehrer und Helfer dienen und Informationen und Führung anbieten.
   • Die Reise in die untere Welt wird oft verwendet, um Heilung und Transformation zu erleben. Schamanen können hierher gehen, um spirituelle Kräfte zu gewinnen und sich mit den fundamentalen Energien des Lebens zu verbinden. Diese Ebene entspricht auch der eigenen Seele, sodass man herausfinden kann, was die Wurzel der Probleme und Fragen ist. Dadurch können wir die Stücke der Seele erkennen, die verloren gingen oder weg gegeben wurden und wieder zurückholen, damit diese Problemstellungen geheilt werden können.
2. Die mittlere Welt:
   • Die mittlere Welt entspricht unserer alltäglichen Realität. Es ist die Welt, in der wir physisch existieren und in der unser Körper lebt. Schamanen betrachten diese Welt als eine wichtige Schnittstelle zwischen den anderen beiden Welten.
   • In der mittleren Welt können schamanische Rituale und Praktiken durchgeführt werden, um direkte Auswirkungen auf das Leben der Menschen in der physischen Welt zu haben. Hier werden Heilungen durchgeführt, spirituelle Ratschläge erteilt und Probleme gelöst.
   • Schamanen nutzen die mittlere Welt als Brücke, um zwischen den spirituellen Welten und der physischen Realität zu vermitteln. So kann die geistige Entsprechung alltäglicher Dinge und Situationen ergründet werden, wodurch verloren gegangene Erinnerung an Situationen oder unterdrückte Traumata aus der Vergangenheit geklärt werden können.
3. Die obere Welt:
   • Die obere Welt wird als eine spirituelle Ebene betrachtet, die sich über dem Himmel erstreckt. Es ist eine Welt der Helligkeit, der Erleuchtung und der spirituellen Entwicklung.
   • In der oberen Welt können Schamanen auf höhere spirituelle Wesen und Lehrer treffen, die ihnen Wissen, Führung und spirituelle Kraft vermitteln.
   • Die Reise in die obere Welt wird oft verwendet, um spirituelles Wachstum und Erkenntnis zu fördern. Schamanen können hier Antworten auf wichtige Lebensfragen finden und ihre spirituellen Fähigkeiten erweitern.

Schamanische Reise einleiten: darauf kommt es an

Ein Schamane ist ein Entdecker von Pforten – Pforten von der alltäglichen Wirklichkeit in die nichtalltägliche Wirklichkeit, Türen, die von der materiellen Welt in die geistige Welt führen. Es gibt zwei Arten von Eingängen in die andere Welt: Pforten zur unteren Welt und Pforten zur oberen Welt. Schamanische Reisen beginnen damit, dass man seinen persönlichen Eingang findet, sei es in die untere oder obere Welt. Dieser Eingang sollte einen besonderen Zugangspunkt in der materiellen Welt darstellen, der eine besondere eine spirituelle Energie ausstrahlt.

Um in die untere Welt zu reisen, nutzt man eine Pforte wie beispielsweise einen Brunnen, Wurzeln eines Baumes oder auch einen Höhle, die man aus der alltäglichen Welt kennt und visualisiert, wie man ausgehend von seiner Pforte durch einen Tunnel oder Gang schreitet, der in die Erde führt. Am Ende des Tunnels angelangt, befindet man sich dann einer anderen Landschaft, wo Geistwesen, spirituelle Helfer und Krafttiere bereits warten.

Um in die obere Welt zu reisen, findet man einen Aufstiegsweg, der durch ein Loch im Himmel führt. Dies kann ein Regenbogen, ein Sonnenstrahl oder ein anderes natürliches Phänomen sein. Man geht durch diese Öffnung in den Himmel und erkundet ebenfalls die Landschaft auf der anderen Seite.

Es ist möglich, seine Vorstellungskraft zu nutzen und die Pforte sowie den Tunnel anfangs zu visualisieren, falls das Bild nicht automatisch vor dem inneren Auge erscheinen sollte. Irgendwann verselbstständigt sich die Imagination jedoch und es tauchen Bilder, Visionen und Empfindungen auf, die nichts mehr mit der eigenen Vorstellungskraft zu tun haben.

Was kann man in einer schamanischen Reise erleben?

Während diesen Reisen kann man seinem Krafttier begegnen, das einen begleitet und einen bei sämtlichen spirituellen Erfahrungen unterstützt. Die schamanische Reise bietet auch die Möglichkeit, in die Zeit zurückzugehen, Orte zu besuchen, die für uns von Bedeutung sind, und die Natur in ihrer spirituellen Form zu erleben. So können auch Erinnerungen an Ereignisse zurückgebracht werden. Schließlich kann man mit Geistohren hören und mit Geistaugen sehen, um die verborgenen Energien und Wesenheiten in der Welt um einen herum wahrzunehmen. Man kann diese Reisen nutzen, um die Schönheit und Heiligkeit der Schöpfung zu würdigen und eine tiefe Verbindung zur spirituellen Welt herzustellen.

Die folgenden Vorschläge für Reisen dienen dazu, besonders zu beginn dieser Praktiken bereits bestimmte Aspekte der Natur von einer spirituellen Perspektive aus zu erleben:

• Nutze eine entsprechende Reise, um das Mondlicht auf einem See zu genießen.
• Reise durch den Wind und reite auf dem Schweif seines Gesangs.
• Begib dich zu den Feuchtigkeitströpfchen in einer Wolke und falle als Frühlingsregen auf die Erde.
• Mache eine Reise, um die verschiedenen Geistwesen kennen zu lernen, die in einem See oder Teich in deiner Nähe wohnen.
• Reise zu einem Baum, einem Fluss oder einem Felsen, setze dich davor und bitte seinen Geist, in irgendeiner Gestalt oder Form herauszukommen, um ihn kennenzulernen und um dich zu verbinden.
• Reise, um das „kosmische Netz“ der Energie zu sehen, zu hören oder zu erfahren, das alle Lebensformen miteinander verbindet.

Schamanische Reise Anleitung

Zu Beginn einer reise sollten Zweck und Absicht festgelegt werden, damit sie bewusst und absichtlich gesteuert werden kann. Anfangs beginnt man seine Reise in die „Vorstellungswelt“, in der man selbst Bilder erschaffen kann, die diejenigen Formen und Gestalten liefern, welche es den Geistwesen ermöglichen, mit uns zu kommunizieren. Folgender Ablauf hat sich für jegliche Art von schamanischer Reise bewährt:

1. Leg dich in Rückenlage auf den Boden (nutze gegebenenfalls ein Kissen unter den Knien oder unter dem Kopf). Bedecke deine Augen mit einem Tuch oder einem Schal, damit die Dunkelheit hinter den Augenlidern noch stärker ist. Versuche nun, so entspannt und so locker wie möglich zu sein. Atme ein paar Mal tief ein uns aus.
2. Betrachte nun mit deinem geistigen Augen die Stelle in der Natur, an der sich dein Eingang befindet, also deine Pforte in die andere Welt.
3. Wiederhole die Absicht oder den Zweck deiner Reise dreimal für dich in Gedanken.
4. Der Trommler beginnt zu trommeln.
5. Sieh dich auf dem Boden liegen, rufe dein Krafttier herbei und teile ihm den Zweck bzw. das Ziel der Reise mit.
6. Wenn der Trommelrhythmus beginnt, siehe dich am Eingang ein paar Augenblicke lang um und erfasse den Ort mit deinen Sinnen. Achte auf Farben, Formen, Gerüche und Geräusche.
7. Gehe dann durch den Eingang,bring dich dazu, den Tunnel zu sehen, falls er nicht spontan da ist, und gehen den Tunnel hinunter und auf den hellen Bereich am Tunnelende zu.
8. Wenn du aus dem Tunnel herauskommst, wirst du dich in irgendeiner Landschaft befinden. Sieh dich ruhig um. Rufe dein Krafttier und bitte es, dich in diesem Bereich am Rand der anderen Welt herumzuführen.
9. Wenn die Zeit um ist, ändert der Trommler den Rhythmus. Sage dann deinem krfattier, dass es an der Zeit ist, zur Pforte zurückzukehren.
10. Dein Krafttier wird dich zurück zum Tunnel führen, damit du zurück nach oben gehen kannst und durch die ursprüngliche Öffnung wieder zurück an den Startort gelangst.

Bei meinem ersten Schamanischen Reisen war ich schier überwältigt von den Eindrücken und Erlebnissen. Ich konnte mich mit meinem Krafttier verbinden und seine Eigenschaften und Empfindungen am eigenen Leib spüren. Die ersten Reisen nutzte ich damit, mich zurechtzufinden und meine Batterien wieder aufzuladen. Häufig saß ich meditierend an einem Bächlein und ließ mich vom Wasser reinigen. Wenn die zeit reif war, dann konnte ich alte Verletzungen erkunden und zersplitterte Anteile meiner Seele heilen. Was auch immer du erleben wirst, jede Reise ist individuell und bewusstseinserweiternd. Alles ist möglich, denn die geistige Welt kennt keine Grenzen.