Hochsensibilität: Die 3 größten Hürden für hochsensible Menschen
Hochsensible Menschen scheinen eine erweiterte Wahrnehmung zu haben und reagieren empfindlich auf äußere Reize wie Lärm, Lichter, Menschenmengen oder auch Gefühlen von anderen. Dabei lassen sich vor allem drei Herausforderungen beobachten, die schnell zu einer sensorischen Überforderung führen können. So lässt sich deine Hochsensibilität besser integrieren.
Bist du hochsensibel oder sensitiv?
Ich selbst bin eine sehr sensitive Person, ohne es von Anfang an gewusst zu haben. Hinter mir liegt eine Vergangenheit, in der ich mich oft am falschen Ort fühlte. Ich passte mich an mein Umfeld an und dachte, dass irgendetwas mit mir nicht stimmt. Was andere mit Leichtigkeit schafften, viel mir schwer. Schon immer war mein Freundeskreis recht überschaubar. Zwar ging ich regelmäßig auf Parties und traf mich mit Freunden, jedoch brauchte ich im Anschuss wieder mehrere Tage, um mich vollständig davon zu erholen. Obwohl ich schon immer mehr Ruhe brauchte als andere in meinem Alter, führte ich meiner Meinung nach ein normales Leben. Ich ging einer ganz normalen Arbeit als Buchhalter nach und verbrachte jeden Tag in einem Großraumbüro mit Gesprächen, Telefonläuten und Druckergeräuschen.
Inzwischen kann ich Menschenmassen, Stimmungen und negative Energien von anderen Menschen kaum mehr ertragen. Auch auf Lärm und Lautstärke reagiere ich empfindlich. Und so geht es mittlerweile vielen Menschen. Bei immer mehr Menschen öffnen sich diese Kanäle und sie werden feinfühliger und offener für subtile Reize, Energien und Stimmungen. Oftmals fühlt man sich dadurch überfordert und missverstanden, fast so, als wäre man ein Außerirdischer in einem Umfeld, das einen nicht versteht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es sich um eine Konsequenz der kollektiven Bewusstseinsanhebung handelt. Vielleicht ist es eine selbstverständliche spirituelle Fähigkeit, die in höheren Dichten des Bewusstseins Gang und Gebe ist? Ich finde es wichtig, Hochsensibilität nicht als Problem zu sehen. Wenn wir von spirituellen Grundlagen ausgehen, beispielsweise der Erkenntnis, dass wir mit allem verbunden sind und alle im Kern gleich, dann ist es sogar ein positives Zeichen, das zu spüren, was andere spüren.
Hochsensible Menschen werden oft auch schon mit dieser Sensitivität geboren. Sie sind feinfühlig, emphatisch und haben einen offenen Kanal, um auch nicht sichtbare sensorische Reize, aber auch Gefühle aus ihrem unmittelbaren Umfeld wahrzunehmen. Im Grunde nehmen sie Energie viel stärker wahr, als andere. Darunter fallen nicht nur Stimmungen, sondern auch äußere Reize wie Lautstärke, Lichter, oder Berührungen. Hochsensible Menschen scheinen also eine erweiterte Wahrnehmung zu haben, denken tiefer über ihre Umwelt nach und erleben starke emotionale Reaktionen.
Der Begriff „Hochsensibilität“ wird häufig mit der Forschung und den Arbeiten von Elaine N. Aron in Verbindung gebracht, die dazu das Konzept der „highly sensitive person“ (HSP) entwickelte. Einige vermuten, dass hochsensible Menschen möglicherweise eine besondere Sensibilität des Nervensystems aufweisen, die zu einer intensiveren Verarbeitung von Sinneseindrücken führt. Hier würden auch genetische Veranlagungen mit einfließen. Weitere Untersuchungen weisen darauf hin, dass hochsensible Menschen möglicherweise neurologische Unterschiede aufweisen. Zum Beispiel könnten bestimmte Bereiche des Gehirns, die für die Verarbeitung von Reizen und Emotionen verantwortlich sind, bei hochsensiblen Menschen stärker aktiv sein. Vielleicht handelt es sich auch eher um eine evolutionäre Anpassung. Hochsensible Menschen könnten in der Lage gewesen sein, subtile Gefahren und Chancen besser wahrzunehmen, was in bestimmten Situationen einen Überlebensvorteil bieten könnte. Wahrscheinlich ist es von allem ein bisschen.
Hochsensible Menschen: das sind die häufigsten Merkmale
Vorneweg: ich bin kein Freund davon, Menschen aufgrund von überschneidenden Symptomen in Schubladen zu stecken und den Stempel „hochsensibel“ aufzudrücken. Dies soll auch keine Diagnose sein, die eine Krankheit oder ein Problem verheißt. Hochsensibilität ist keine Krankheit und auch kein Problem. Ich hoffe einfach, dass du mit den nachfolgenden Punkten Klarheit gewinnen kannst, falls du dich schon immer gefragt hast: „Was stimmt denn nicht mit mir? Wieso kann ich nicht so sein wie die anderen?“
- Empfindlichkeit gegenüber Reizen: Hochsensible Menschen können überdurchschnittlich empfindlich auf Geräusche, Gerüche, Licht und Berührungen reagieren. Sie nehmen subtile Nuancen und Details wahr, die anderen möglicherweise entgehen.
- Intensive emotionale Reaktionen: Hochsensible Menschen erleben Gefühle oft intensiver und tiefer. Sie können sowohl positive als auch negative Emotionen intensiver wahrnehmen und verarbeiten.
- Tiefe Verarbeitung: Informationen werden tiefer und sorgfältiger verarbeitet. Hochsensible Menschen neigen dazu, Situationen gründlich zu analysieren und reflektieren häufig über ihre eigenen Gefühle und die der Menschen um sie herum.
- Starkes Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug: Aufgrund der intensiven Reizverarbeitung suchen hochsensible Menschen oft nach Rückzugsmöglichkeiten, um sich zu regenerieren. Zeit allein oder an ruhigen Orten ist für sie wichtig, wohingegen der bloße Gedanke an große Menschenmengen ein Unbehagen auslösen kann.
- Hohe Empathie: Hochsensible Menschen sind oft sehr einfühlsam und empfindsam für die Bedürfnisse und Gefühle anderer. Sie können sich gut in die Perspektive anderer Menschen hineinversetzen.
- Kritikempfindlichkeit: Hochsensible Menschen können stark auf Kritik reagieren und nehmen negative Rückmeldungen persönlicher und intensiver wahr.
- Perfektionismus: Der Drang, Dinge perfekt zu machen, ist bei hochsensiblen Menschen häufig ausgeprägt. Sie setzen sich selbst hohe Maßstäbe und sind oft selbstkritisch.
- Starkes Gewissen: Hochsensible Menschen haben oft ein starkes Gewissen und fühlen sich stark für ihr eigenes Verhalten und das der anderen verantwortlich.
- Kreativität: Hochsensible Menschen sind sehr fantasievoll und haben intensive Träume und Visionen. Sie können sich sehr in eine Sache vertiefen und vergessen dabei die Welt um sich herum.
- Suche nach Sinn und Tiefe: Hochsensible Menschen neigen dazu, tiefgründige Verbindungen und Bedeutungen in ihrem Leben zu suchen. Diese Suche nach Sinn und Tiefe kann in spirituellen Praktiken und Überzeugungen eine Rolle spielen.
Hochsensible Menschen brauchen einen Rückzugsort
Von außen prasseln sehr viele fremde Eindrücke und Reize auf einmal ein. Manchmal fühlt man sich wie ein Schwamm, der einfach alles ungefiltert aufsaugt. Immer dann, wenn mehr negative Eindrücke auf einen einwirken, als man in kurzer Zeit verarbeiten kann, beeinflusst das das Energieniveau erheblich. Hier wäre es wichtig, einen Rückzugsort zu haben, um neue Kraft zu tanken und belastende Energien zu lösen. Es wäre wichtig, seinen eigenen Energien Raum zu geben, um so seine Energie besser von Fremdenergien abgrenzen zu können. Es ist wirklich wichtig, eine Trennung zwischen eigenen und fremden Energien zu vollziehen. Andernfalls türmen wir uns selbst einen immer größer werdenden Berg aus Pflichten, Ballast und Verpflichtungen auf, der kostbare Lebensenergie von uns abzapft.
Oftmals erlauben wir es uns aber nicht, diesen Rückzug zu vollziehen, da wir viel zu sehr im Außen leben und davon angetrieben werden, Muster und Idealen von anderen gerecht zu werden. Schließlich haben wir seit jeher das Gefühl, fremd zu sein und wir setzen alles daran, sich endlich zugehörig zu fühlen. Und wenn wir uns dann doch mal zurückziehen und „nichts“ machen, plagt uns dieses schlechte Gewissen, was uns einredet, etwas tun zu müssen. Und so leiden wir lieber unter diesen massiven äußeren Reizen, als anderen unsere Aufmerksamkeit zu entziehen. Je mehr wir uns mit fremden Ballast und Negativität umgeben, desto mehr wird unser Energiefeld dadurch getrübt. So werden wir natürlich auch energetisch von diesen schweren Energien beeinflusst und gehen immer mehr mit niedrigen Schwingungen in Resonanz. Was dann folgt ist eine logische Konsequenz: wir ziehen immer mehr belastende und negative Energien an. Ein Teufelskreis.
Deshalb ist es so wichtig, sich besser von übermäßigen Reizen im Außen zu schützen. Ansonsten kann es immer wieder passieren, dass man sich den Launen anderer ausgeliefert fühlt. Vielleicht besteht sogar die Möglichkeit, mehr Ausgleich in den Alltag zu bringen, um sein eigenes Energiedepot wieder mehr zu füllen? Es gibt viele Wege, um sich vor übermäßigen Reizen zu schützen. Am besten ist es, negativen Themen von anderen keinerlei Angriffsfläche zu bieten. So können sie auch nicht und unser Feld eindringen. An dieser Stelle kann auch Erdung sehr wichtig sein, um frische Kräfte zu tanken. Dies könnte auch bedeuten, regelmäßig Zeit allein zu verbringen, Momente der Stille, Spaziergänge in der Natur oder sich an ruhige Orte zurückzuziehen.
Hochsensible Menschen müssen sich abgrenzen
Dadurch, dass hochsensible Menschen feine Kanäle haben, können sie sich ideal in die Lebenslagen und Gemüter anderer hineinversetzen. Aus diesem Grund sind Hochsensible die geborenen Heiler. Aufgrund ihrer Empathie finden sie schnell Zusammenhänge in den Emotionen anderer. Die Zusammenarbeit mit anderen Menschen ist so gut möglich. Andere Menschen lieben es, sich hochsensiblen Menschen anzuvertrauen. Sie fühlen sich gehört und ernstgenommen. Und auch hochsensible Menschen setzen alles daran, dass sich andere in ihrer Gegenwart wohlfühlen. Es kann auch schon mal vorkommen, dass Hochsensible alles stehen und liegen lassen, wenn es Menschen aus ihrem Umfeld nicht gut geht. Sie sind so sehr damit beschäftigt, um die Anerkennung und Akzeptanz anderer zu kämpfen, dass sie die Achtung vor sich selbst vergessen.
Am Ende des Tages bleiben Hochsensible dann nämlich oft leer und ausgebrannt zurück. Andere konnten sich an ihren aufbauenden und tröstenden Energien nähren und erneuern. Sie sind so bestrebt, anderen ein guter Freund zu sein, dass sie sich selbst zu sehr vernachlässigen. Sehr oft spreche ich mit Menschen, die nur dann glücklich sein können, wenn alle Menschen aus ihrem Umfeld glücklich sind. Dadurch passiert es, dass man sich zu sehr von anderen abhängig macht. Man reagiert nur noch auf die äußeren Reize und kann nicht mehr filtern, was dienlich ist, und was nicht. Abhängigkeiten sind aber nicht nur ungesund, sondern enden oft als Einbahnstraße. Ehe man sich versieht, gibt man selbst wieder mehr, als man von anderen zurück bekommt oder sich erhofft hat. Da „Geben und Nehmen“ aber ebenfalls ein Energiefluss ist, werden selbige Energien niemals ausgeglichen, die man selbst in andere investiert hat.
Daher sollte man selbst nie zu kurz kommen. Es ist wichtig, seine eigenen Bedürfnisse zu achten und ein Gefühl für sich selbst zu entwickeln. Manchmal ist es eben erforderlich, gesunde Grenzen zu setzen und diese auch zu kommunizieren. Es ist wirklich wichtig, sich selbst nicht dafür zu verurteilen. Stehe zu dir, so wie du bist. Mit all deinen Schwächen und Unzulänglichkeiten. Spirituell sein heißt nicht, immer nur lieb und nett sein zu müssen, sondern ehrlich und echt. Viele müssen lernen, auch mal „Nein“ zu sagen. Lieber ein ehrliches Nein, als ein falsches Ja zu sich selbst. Vermutlich ist das auch einfach nur eine Frage der Prioritäten. Welchen Stellenwert nehmen andere für dich ein, welchen Wert gibst du dir selbst?
Hochsensible Menschen wollen die Welt retten
Vielleicht siehst du es ja als deine Aufgabe oder Pflicht, andere bei ihrem Leid zu helfen. Es ist kaum zu ertragen, andere mit ihrem Leid allein zu lassen. Und so erachtest du es als notwendigen Schritt, anderen ihrer Probleme abzunehmen und zu deinen eigenen werden zu lassen. Leider kann es so aber auch schnell dazu kommen, dass man die Gefühle und Probleme von anderen einfach auf sich überträgt. Darunter fallen ungelöste Konflikte und Probleme, aber auch all der Schmerz, Leid, Kummer und Angst. Für die anderen ist es häufig ein befreiendes Gefühl, da sie über ihr Leid sprechen und die angestaute Energie loslassen können. Doch hochsensible Menschen nehmen diese Energie häufig ungefiltert auf und leiden mit. So fühlen sie sich am Ende oft schlecht und ausgelaugt. Sie lassen sehr viel Fremdenergie und belastende Energien in ihr System, ohne sie im Anschluss wieder klären zu können. Mitgefühl und Mitleid sind eben zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Hier wäre es wichtig, sich zurückzunehmen und nicht so sehr in die Welt des anderen einzutauchen.
Verstehe mich nicht falsch! Es ist durchaus wichtig, mit anderen mitzufühlen und nachzuvollziehen, wie sich andere derzeit fühlen und vor welchen Herausforderungen sie stehen. Jedoch ist es nicht die Aufgabe von hochsensiblen Menschen, all das Leid für andere zu tragen und für sie zu klären. Es liegt nicht in deiner Macht und Verantwortung, über das Schicksal von anderen zu bestimmen. Es ist nicht deine Aufgabe, die Lektionen anderer zu lernen. Es ist auch nicht deine Aufgabe, andere zu ihrem Glück zu tragen. Es ist okay, anderen Menschen helfen zu wollen. Doch jeder hat die Verantwortung für sich selbst.
Selbstverständlich kann man anderen einen Schubsen mitgeben, damit sie auf den richtigen Weg gelangen. Doch gehen muss diesen Weg jeder für sich allein. Aus meiner jahrelangen Tätigkeit als Coach und Berater weiß ich genau, wie frustrierend es sein kann, wenn andere nicht ins Handeln kommen, obwohl der nächste Schritt doch so offensichtlich ist. Doch dann werde ich mir darüber bewusst, dass es vielleicht einfach Teil ihres derzeitigen Weges ist und genau diese Stagnation erfahren sollen. Vielleicht handelt es sich ja um eine wertvolle Lektion, die sie lesen dürfen. Es ist nicht meine Aufgabe, Lektionen von anderen zu lernen oder andere ins Ziel zu tragen. Manchmal helfe ich anderen mehr, wenn ich einfach als gutes Beispiel vorangehe und meine eigenen Lektionen, die mir aufgetragen wurden, lernen und verstehen möchte.
Hochsensibel und Reiki: Wie passt das zusammen?
Sensitive Menschen mit geöffneten Kanälen haben oft Bedenken hinsichtlich einer Einweihung in Reiki. Sie glauben, dass sie dadurch nur noch mehr Fremdeinflüssen schutzlos ausgesetzt sind und noch mehr belastende Energien aufsaugen. Doch die Wahrheit ist, dass genau dann eine Ausbildung in Usui Reiki sinnvoll wäre. Denn mit jeder Einweihung wird der eigene Energiekanal gestärkt und besser abgegrenzt, sodass nicht mehr eigene Energien auf andere projiziert werden, sondern allenfalls universelle Lebensenergie im Zuge einer bewussten Energieübertragung.
Außerdem lernt man auch wichtige Techniken der energetischen Reinigung, um Fremdenergien zu entfernen, wenn doch noch äußere Einflüsse den Mit Reiki wird es auch möglich, einen energetischen Schutz aufzubauen, womit das eigene Energiefeld gänzlich von negativen Fremdenergien geschützt bleibt und fremde Emotionen keine Möglichkeit mehr haben, zu verharren. So klappt es dann auch mit der notwendigen Abgrenzung.
Schließlich ist es die regelmäßige Arbeit mit dem Energiefluss, das Lösen von Energieblockaden und ungeklärten Traumata, die dazu führen, dass sich belastende Energien lösen können, die man von seinem Umfeld aufgenommen hat. Das Klären dieser Energie führt zu einer natürlichen Verstärkung und Harmonisierung des Energieflusses im Körper. Hierbei gilt wie immer: je harmonischer es im Innersten ist, desto harmonischer ist auch das Leben im Außen. Zuletzt kann Reiki auch dabei unterstützen, sensitiver für den eigenen Körper und die eigenen Energien zu werden, sodass wir unseren Energie Raum geben, sich auszubreiten und bei uns zu behalten.
Werde Reiki Kanal
Lasse dich jetzt in das traditionelle Usui Reiki ausbilden und lerne, wie du deinen Energiefluss harmonisieren und Energieblockaden lösen kannst.
Als hochsensibler Mensch konnte mir Reiki dabei helfen zu lernen, bewusster mit diesem Kanal umzugehen, ihn zu stärken und zu erweitern. Ich konnte ein Gefühl dafür entwickeln, welche Energien mir eher schaden und welche mit guttun. Dieses feine Gespür ist sozusagen die größte Stärke, um erfolgreich energetische Arbeit verrichten zu können. Denn so lassen sich auch die feinsten energetischen Veränderungen erkennen und wahrnehmen, die eine Veränderung im Energiefluss aufzeigen.