Reiki & Erdung: Wie kann man sich erden?

Erdung bedeutet, sich mit der Natur zu verbinden, um überschüssige Energien loszulassen. Erdung ist daher auch im Zusammenhang mit Reiki wichtig. Aber wie kann man sich erden? Neben dem Aufenthalt in der Natur oder Barfußgehen, sind es vor allem visuelle und energetische Techniken, die helfen.

Was ist Erdung und warum ist das wichtig?

Wenn Elektriker ein Haus für elektrischen Strom verkabeln, dann müssen sie das System erden, um es gegen fehlgeleitete Ströme zu schützen. Erdung bedeutet in diesem Kontext, ein elektrisch geladenes Objekt mit der Erde zu verbinden. Erdung kann also als Schutzmaßnahme vor elektrostatischen Entladungen und elektrischen Unfällen verstanden werden, da sobald ein Mensch oder Objekt in Kontakt mit einem geladenen System kommt, es andernfalls zu einem Elektroschock kommen könnte.

Mit anderen Worten bedeutet Erdung also, dass zu viel Energie in die Erde abgeleitet wird. Das betrifft aber nicht nur das Installieren oder Arbeiten mit elektrischen Geräten, sondern sämtliche Lebensbereiche. Für Menschen ist es daher auch wichtig, sich regelmäßig zu erden. Denn sowohl unsere Gedanken, als auch Gefühle sind elektrische Impulse! Durch den gesamten Körper fließen elektrische Signale durch die Zellen, um die Prozesse im Körper zu steuern oder auch in Form von Gedankenenergie. Somit ist es wichtig, sich regelmäßig zu erden, vor allem dann, wenn man geistige und mentale Arbeit verrichtet oder bewusstseinsverändernde Zustände mit erhöhtem Energiefluss erreicht. Sich Erden bedeutet für uns Menschen also, sich mehr mit der Erde zu verbinden und verbrauchte Energien abzugeben und gleichzeitig neue Energie in unser System einspeisen zu können.

Hier sind einige Beispiele und Indizien dafür, ob und wann man sich erden sollte:

• Man kann sich schlecht konzentrieren, die Gedanken kreisen
• Man kann keinen klaren Gedanken fassen und man hat das Gefühl, dass der “Kopf raucht”
• Der Kopf ist voller Energie und Gedanken, häufig führt das zu Kopfschmerzen
• Man spürt eine innere Unruhe und ist ständig angespannt
• Man kann schlecht einschlafen oder durchschlafen
• Nach sozialen Kontakten fühlt man sich leer und ausgebrannt
• Man fühlt sich nach Reiki und energetischer Arbeit erschöpft oder hat Kopfschmerzen

Erdung ist auch wichtig für alle, die sich spirituell entwickeln wollen. Hier kann es nämlich passieren, dass man durch Meditationen und bewusstseinsverändernde Zustände eher den geistigen Prozessen Beachtung schenkt und der Körper an Bedeutung verliert. Das wirkt sich aber schlecht auf die innere Balance aus, schließlich sollte man Einheit zwischen Körper, Geist und Seele schaffen.

Erdung und Grounding: wissenschaftliche Erkenntnisse

Es gibt einige wissenschaftliche Studien und Forschungsergebnisse, die die potenziellen gesundheitlichen Vorteile durch “Erdung” oder “Grounding”, untersucht haben. Erdung bezieht sich in diesen Studien auf den direkten Kontakt mit der Erdoberfläche, häufig durch Barfußlaufen auf Gras, Erde oder Sand. Hier sind einige Aspekte der Forschung:

1. Einfluss auf den Schlaf:
   • Es gibt Studien, die darauf hinweisen, dass das Erdung vor dem Schlafengehen positive Auswirkungen auf den Schlaf haben könnte. Eine Studie, veröffentlicht im Journal of Alternative and Complementary Medicine im Jahr 2004, zeigte, dass Erdung während des Schlafs zu Verbesserungen in Bezug auf Schlafqualität und Stressreduktion führen könnte.
2. Entzündungshemmende Wirkung:
   • Eine im Journal of Inflammation Research (2015) veröffentlichte Studie deutet darauf hin, dass das Barfußlaufen auf der Erde eine entzündungshemmende Wirkung haben könnte. Der Kontakt mit der Erde könnte demnach dazu beitragen, überschüssige Elektronen aufzunehmen und so Entzündungen im Körper zu reduzieren.
3. Auswirkungen auf das Nervensystem:
   • Eine Studie, veröffentlicht in Frontiers in Human Neuroscience (2014), legt nahe, dass Erdung, insbesondere das Barfußlaufen auf der Erde, zu Veränderungen im avegetativen Nervensystem führen könnte. Es wurde eine Aktivierung des parasympathischen Nervensystems und eine Verringerung von Stressindikatoren beobachtet.

Sich erden: Barfuß laufen in der Natur

Den wichtigsten Aspekt habe ich bereits angesprochen: durch den direkten Kontakt mit der Erde, dem Boden und der Natur kann ein starker Erdungseffekt auftreten. Der direkte Kontakt mit der Erde oder anderen Naturmaterialien kann ein Gefühl der Entspannung und des Wohlbefindens auslösen. Schließlich nimmt man die erdenden Energien der Natur, der Gräser und Blumen direkt über die Fußchakren auf und integriert sie in sein Energiesystem. Barfußlaufen hat aber noch weitere Vorteile.

Denn Barfußlaufen fördert die Propriozeption, das Bewusstsein für die Position und Bewegung des eigenen Körpers im Raum. Die Nervenenden in den Füßen sind besser in der Lage, Informationen über den Untergrund an das Gehirn weiterzuleiten, was die Körperwahrnehmung verbessern kann. Durch das Barfußlaufen wird auch das Gleichgewichtsgefühl und die Koordination geschult. Der Fuß passt sich ständig an verschiedene Oberflächen an, was die sensorische Verarbeitung fördert und die Muskeln im Fuß und Unterschenkel aktiviert.

Allgemein ist die Verbindung zur Natur ein starker Faktor in Sachen Erdung. Erdung kann mit dem Gefühl gleichgesetzt werden, sich mit der Erde verbunden zu fühlen. Um das zu erreichen, sollte man natürlich auch so oft es geht raus in die Natur. Ein ruhiger Spaziergang im Wald, das Picknicken auf einer Wiese, Sitzen neben einem Baum oder schwimmen im Wasser sind nur wenige Beispiele, wie wir die Energien der Natur integrieren können. Ich lausche gerne dem Vogelzwitschern und beobachte die Wolken am Himmel. So bleiben auch keine Ausreden mehr, dass man nicht barfuß laufen kann, wenn man in dichten Wohnsiedlungen mit potenziell scharfen oder gefährlichen Oberflächen lebt.

Sonstige Beispiele für Erdung & Grounding sind:

• Erdung mit Heilsteinen & Kristallen (z.B. Hämatit, Roter Jaspis)
• Salzbad nehmen
• Atemübungen
• Ätherische Öle (z.B. Angelikawurzel, Lavendel, Immortelle)
• Pflanzliche Lebensmittel (z.B. Kartoffeln, Karotten, Radieschen etc.)

Sich erden mit Visualisierungstechniken

Neben den eben vorgestellten Methoden gibt es auch visuelle Erdungsübungen, bei denen man sich vorstellt, mit der Erde verbunden zu sein. Solche Übungen können dazu beitragen, Stress abzubauen, das Gefühl der Erdung zu stärken und eine Verbindung zur Natur herzustellen. Hier ist eine einfache visuelle Erdungsübung:

1. Sitzende oder stehende Position:
   • Suche dir einen ruhigen Ort, an dem du für einen Moment ungestört bist. Du kannst im Sitzen oder Stehen praktizieren.
2. Entspanne dich:
   • Schließe die Augen und atme tief ein und aus, um dich zu entspannen. Lasse die Spannungen in Schultern, Nacken und Gesicht los.
3. Stelle dir vor:
   • Stelle dir vor, dass du Wurzeln hast, die von der Basis deiner Wirbelsäule oder deinen Füßen in den Boden hineinwachsen. Diese Wurzeln können stark und tief in die Erde reichen.
4. Visualisiere die Verbindung:
   • Stelle dir nun vor, wie diese Wurzeln sich durch den Boden bewegen, bis sie die Erde erreichen. Visualisiere dabei, wie sie tief in die Erde eindringen und eine feste Verbindung herstellen.
5. Energieaustausch:
   • Stelle dir vor, wie du positive Energie aus der Erde aufnimmst. Dies könnte als ein beruhigendes, warmes Licht oder eine heilende Energie wahrgenommen werden, die von der Erde zu dir fließt.
6. Negative Energie loslassen:
   • Visualisiere, dass durch die Wurzeln überschüssige oder negative Energie in die Erde abgeleitet wird. Diese kann als dunkle oder trübe Energie visualisiert werden, die aus deinem Körper in den Boden fließt.
7. Dankbarkeit:
   • Nimm dir einen Moment, um Dankbarkeit für die Erdung und die Energie, die du aufnimmst, zu empfinden.
8. Öffne die Augen:
   • Wenn du bereit bist, dann öffne die Augen und nimm dir einen Moment Zeit, um dir bewusst zu werden, wie du dich fühlst.

Wie kann man sich erden mit Reiki?

Erdung ist ein zentraler Bestandteil für alle, die energetische Arbeit leisten und Reiki praktizieren oder auch auf andere Art mit Menschen arbeiten. Denn in der heutigen Neuen Zeit mit hohen Energiefrequenzen genügt es nicht mehr, sich nach der klassischen, herkömmlichen Methode zu erden. Gleiches gilt natürlich, wenn man mit hohen Energien und Frequenzen arbeitet. Eine Erdung auf allen vier Ebenen, also allen Aura-Schichten, führt zu harmonischen, stabilen Energiekörpern, was sich wiederum positiv auf das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität auswirkt.

Wenn wir im Zuge von Reiki universelle Lebensenergie durch unseren Körper kanalisieren, dann sollten wir uns immer im Anschluss erden, um das beste Ergebnis zu erzielen. Das ist übrigens der Grund dafür, dass bei einer Reiki Einweihung auch die Fußchakren geöffnet werden. Diese nehmen neue Energie aus der Erde auf und geben auch wieder verbrauchte Energien ab. Die Fußchakren sind also ganz wichtig für den Energiekreislauf. Verbrauchte Energien sollten das System verlassen und frische Energie darf eintreten. Dies dient gleichzeitig dazu, neue Kraft zu schöpfen und seine Batterien wieder aufzuladen.

Oft berichten mir Schüler oder Klienten nämlich, dass sie sich nach intensiven Energieübertragungen erschöpft und ausgelaugt fühlen oder Kopfschmerzen und einen inneren Druck verspüren. Dies ist ein klares Anzeichen, dass Erdung fehlt. Fühlt man sich im Nachhinein erschöpft und leer, dann liegt das daran, dass zuvor angestaute Energien und Blockaden gelöst wurden und den Energiefluss verlassen haben. Es fehlt also ein Teil der Energie, die zuvor im System verankert war. Daher sollten wieder neue Energien aus der Erde aufgenommen und dem Energiekreislauf zugeführt werden. Starke Kopfschmerzen hingegen weisen darauf hin, dass zu viel Energie im System vorhanden ist und wir verbrauchte Energien abgeben sollten. Häufig liegt hier eine Disharmonie zwischen Kronenchakra und Wurzelchakra zu Grunde. In beiden Fällen hilft es also, sich in der Natur aufzuhalten oder auch andere Erdungsübungen zu machen.

Erdung ist auch wichtig, um energetische Verbindungen zu trennen, die man für Reiki Behandlungen und Fernbehandungen aufgebaut hat, damit die Verbindung getrennt werden kann und die gelösten Fremdenergien geklärt werden. Hierzu kannst die Fingerspitzen beider Hände Zusammenklopfen, um die Verbindung zwischen dir und der anderen Person zu trennen. Wasch unter kaltem Wasser deine Hände und Arme, sobald die Heilungssitzung abgeschlossen ist, um Fremdenergien aus deiner Aura zu lösen.

Selbstverständlich kannst du auch passende Reiki Symbole nutzen, die sich auf Erdung und inneres Gleichgewicht beziehen. Manche Symbole können sogar die Energien klären und abziehen, die sich im Zuge der Behandlung durch das Erlösen von Traumata gelöst haben. Andere Symbole können auch die Chakren reinigen und sie wieder in ihre optimale Rotation bringen. Mich selbst zieht es nach Einweihungen und intensiven Behandlungen sowieso immer raus in die Natur. Eigentlich ist es egal, welche Techniken du umsetzt, wichtig ist nur, dass du dich regelmäßig erdest. Idealerweise gewöhnst du es dir an, dich nach jeder Arbeit mit Reiki zu erden und energetisch zu reinigen.