Ein Exkurs in Dankbarkeit – Dankbarkeit lernen und leben
Oft hört man, dass Dankbarkeit ein wichtiges Mittel ist, um das Leben positiv zu gestalten. Doch wie fühlt sich Dankbarkeit an und wie kannst Du es in dein Leben integrieren? Dankbarkeit lernen ist einfach: mach anderen eine Freude.
Zusammenfassung der Podcast Folge
„Dankbarkeit macht das Leben erst reich“.
Bestimmt kennst Du eines dieser schönen Zitate zum Thema Dankbarkeit. Sicherlich bist Du auch schon mal über dieses Thema gestolpert, wenn Du dich in Selbsthilfeliteratur oder Persönlichkeitsentwicklung eingelesen hast. Diese Bücher erzeugen eine großartige Motivationswelle und wir denken uns. „Kann es wirklich so einfach sein?“
Wir sagen uns selbst, dass wir dankbar sind für unsere Familie, unser Haus, unser Auto, unser Essen. Wir können ein bisschen erahnen, welch positive Wirkung das Gefühl von Dankbarkeit verursachen kann. Doch sicherlich hast Du es auch schon gemerkt, dass es gar nicht so einfach ist, dieses Gefühl auch zu fühlen. Wie fühlt sich denn Dankbarkeit überhaupt an?
Das Problem ist doch, dass uns diese Dinge selbstverständlich geworden sind. In der westlichen Welt hat man alles im Überfluss. Wir haben reichlich Essen, ein Dach über den Kopf und unendliche berufliche Möglichkeiten. Wir können raus gehen und mit Menschen sprechen, uns verabreden und Sachen unternehmen. Wir sind es gewöhnt, all das erleben zu können.
Natürlich ist es wichtig, sich dessen bewusst zu sein, dass das nicht selbstverständlich ist. Doch wie können wir wirklich dankbar für etwas sein, dass uns seit Kindesalter an umgibt? Und genau das ist auch der Grund dafür, dass die schöne Übung der Dankbarkeit nicht wirklich funktioniert. Wir sagen uns die äußerlichen Dinge auf, wofür wir dankbar sind. Aber eigentlich erhoffen wir, dass sich unser Leben und unsere Einstellung dadurch positiv verändert. Das passiert aber meistens nicht.
Dankbarkeit für vergängliche Dinge
Spätestens, als ich das berühmte Werk: „The Secret“ gelesen habe, stand mein Entschluss fest. Ich schrieb mir jeden Tag fünf Dinge auf, für die ich dankbar bin. Meine Tiere, mein Auto, meine Wohnung, meine Freunde und meinen Beruf. Denn die dort vermittelte Grundlage ergab Sinn für mich.
Das Gesetz der Anziehung beschreibt, dass wir alles, was uns widerfährt, selbst in unser Leben ziehen. Und zwar durch aufgrund unserer Gedanken und Gefühle. Ganz nach dem Motto: gleiches zieht gleiches an. Wenn Du also Veränderung in deinem Leben möchtest, dann kannst Du diese durch deine Gedanken und Gefühle auch selbst in dein Leben ziehen. Demnach stand mein Entschluss also fest. Ich wollte weniger von diesem schmerzhaften Mangel und mehr Fülle. Daher nutzte ich die Dankbarkeit, um mich mehr auf die Fülle zu konzentrieren.
Damit dieses Gesetz nun auch wirken kann, solle man sich in den Zustand versetzen, diesen Wunsch bereits erreicht zu haben. Wenn wir in der Gegenwart bereits sind, was wir zu sein wünschen, gleicht sich das Äußere dann an unser Inneres an. Um mich so zu fühlen, als würde ich bereits in Fülle leben, wählte ich die Dankbarkeit. Dieses Gefühl hat eine hohe Schwingung und kann demnach die eigene Frequenz anheben. In meiner Vision, in der ich ohne Mangel war, stellte ich mir vor, völlig glücklich und frei leben zu können. Also schlussfolgerte ich, dass ich diese erhöhte Schwingungsfrequenz in die Gegenwart übertragen müsse.
Gedanken spielen dabei nur eine kleine Rolle. Denn das Leben, wie wir es erleben, wird selbst von uns kreiert. Unsere täglichen Gedanken verursachen Emotionen. Diese Emotionen bestimmen, wie wir uns verhalten und was wir tun. Unser Handeln verursacht dann ein Ergebnis. Ist mein gewünschtes Ergebnis eine Umkehrung meines aktuellen Seins, muss ich also meinen Seinszustand in die Richtung meines Zielzustandes bewegen.
Nun versuchte ich natürlich, die Fülle in ganz alltäglichen Dingen zu sehen. Ich schrieb mir täglich fünf Dinge auf, für die ich Dankbarkeit zeigen wollte. Es waren alles materielle Dinge. Trotzdem konnte ich, zumindest kurz, ein kleines bisschen Zufriedenheit spüren. Das sollte ausreichen, oder nicht?
Einige Minuten später verlor ich diese Empfindungen wieder, bis ich diese Gedanken über Dankbarkeit und Fülle wieder komplett aus meinem Bewusstsein verlor. Dabei stellte ich auch fest, dass es gar nicht so einfach war, das Gefühl der Dankbarkeit zu fühlen. Was genau habe ich hier also übersehen?
Dankbarkeit erfahren
Dankbarkeit ist ein Gefühl, das man erfahren muss. Man kann Dankbarkeit nicht in Worte fassen. Insofern ist Dankbarkeit auch ein erhöhter Schwingungszustand, den man nicht denken kann, sondern diesen erleben muss. Ich kannte das Gefühl für diese Dankbarkeit gar nicht. Vor allem nicht für die Dinge, für die ich dankbar sein wollte. Natürlich bin ich stolz auf meine materiellen Besitztümer. Jedoch sind sie mir gänzlich vertraut uns irgendwie habe ich mich auch so daran gewöhnt, dass hier leider kaum Dankbarkeit in mir aufstieg.
Für mich besteht der Sinn im Leben einfach darin, die bestmögliche menschliche Erfahrung zu machen. Um positive Momente, Glücksgefühle, Liebe und Dankbarkeit erfahren zu können, muss ich natürlich überhaupt erst wissen, wie sich diese Gefühle anfühlen. Ich kann etwas nur benennen und bewerten, wenn ich es erfahren habe.
Deshalb braucht es auch negative Momente, das Gefühl von Angst, Kummer und Trauer. Nur durch diese Gefühle kann ich überhaupt erst wissen, wann ich statt Kummer Liebe empfinde. Folglich brauche ich die Undankbarkeit, um stattdessen Dankbarkeit erfahren zu können.
Dies ist auch der natürliche Fluss des Lebens. Dieses auf und ab ist notwendig, um weiterhin Neues wissen und erfahren zu können. Wären wir ständig in einem Zustand höchster Freude, ohne jemals völlige Trauer gespürt zu haben, wüssten wir gar nicht, dass das, was wir derzeit spüren, Freude ist. Diese beiden Pole machen das Leben zu dem, was es ist.
Also muss das Gefühl von Dankbarkeit in den Momenten erfahren werden, in denen wir undankbar oder traurig sind. So können wir uns dessen bewusst werden, dass dieses Gefühl Dankbarkeit ist und es so lange wie möglich zu unserem Sein hinzufügen.
Dankbarkeit lernen und leben
Nun möchte ich dir ein kleines Geheimnis teilen. Um Dankbarkeit lernen und leben zu können, darfst Du anderen dabei helfen, dankbar zu sein. Das klingt zunächst paradox, ich weiß. Die kosmische Ordnung ist durch Gesetze klar strukturiert. Angenommen, Du wünscht dir ebenfalls mehr Fülle in deinem Leben. Natürlich ist dir jetzt klar, dass es dir an Fülle fehl, sonst müsstest Du sie dir nicht wünschen. Folglich hast Du eher einen Mangel.
Nun hilfst Du aber anderen dabei, genau das zu erreichen. Du hilfst anderen, vom Mangel zur Fülle zu transformieren. Durch deine Hilfe, durch deine Aufmerksamkeit und vor allem durch deine Energie schafft es dein Gegenüber, mehr Fülle in sein Leben zu holen. Vielleicht hast Du ihm einfach bei einem Problem geholfen, hast ihm Geld geliehen oder ein offenes Ohr gehabt. Es ist völlig egal. Durch deine investierte Energie konntest Du ihm zu mehr Fülle verhelfen.
Und das interessante ist, und dies ist ein unumstößliches Gesetz, wenn Du etwas abgeben kannst, geht das Universum davon aus, dass Du es bereits hast. Denn Du kannst niemandem ein Stück Brot leihen, wenn Du keines hast, richtig? indem Du also anderen zu mehr Fülle verhilfst, hilfst Du dir selbst dabei, erfüllter zu leben. Du kannst also niemandem helfen, Fülle zu erfahren, wenn Du selbst keine Fülle hast.
Übertragen wir das nun auf die Dankbarkeit. Wenn Du mehr Dankbarkeit in dein Leben ziehen möchtest, dann hilf anderen dabei, dankbar zu sein. So wirst Du Dankbarkeit bei anderen erfahren und wissen wie es sich anfühlt, wenn man dankbar ist. Deine Freunde dabei zu helfen, dankbar zu sein, ist auch überhaupt nicht schwer.
Fang mit kleinen Gesten und Nettigkeiten an. Ein Kompliment, ein kleiner Gefallen oder ein paar nette Zeilen sind schon ausreichend. Nimm dir vor, jeden Tag mindestens einen kleinen Gefallen zu erwidern. Und zwar ohne, dass man dich darum bitten muss. Neulich hat beispielsweise eine ältere Frau auf offener Straße ihren Handschuh fallen lassen, ohne es zu bemerken. Ich habe diesen aufgehoben und zurückgebracht. Was denkst Du, wie diese Frau reagiert hat?
Trage Dankbarkeit in die Welt und beobachte, wie sich Dankbarkeit bei anderen anfühlt. Integriere diese Dankbarkeit immer mehr in dein Leben und genieße diese Dankbarkeit, die dir andere zeigen. Allmählich wirst Du selbst erkennen, dass dein Leben voller Dankbarkeit erhellt. Andere werden dir genauso kleine Gefallen erwidern, die dich selbst dankbar stimmen lassen. Dankbarkeit lernen ist also keine mühselige Schreibaufgabe. Es ist eine Lebenseinstellung, mit der Du andere Menschen glücklich machen darfst und Du selbst dabei immer mehr in Dankbarkeit aufblühst.