Schulmedizin vs. Alternativmedizin – wo wird mir eher geholfen?
Schulmedizin vs. Alternativmedizin – In diesem Artikel vergleichen wir diese beiden Verfahren. Zwei Ansätze, die im Grunde dasselbe versprechen: Heilung und Gesundheit. Doch wie genau sich die einzelnen Behandlungsschritte und wo liegen eventuelle Gemeinsamkeiten? Wann gehe ich wie gewohnt zum Arzt und wann greife ich auf alternative Heilmethoden zurück?
Schulmedizin vs. Alternativmedizin
Vorneweg, dieser Vergleich soll keine polarisierende Wirkung haben. Ich stelle lediglich persönliche Erfahrungen und meinen Wissenstand zu beiden Ansätzen gegenüber. Ich spreche mich weder für die eine, noch für die andere Richtung aus.
Woher nehme ich mir also das Recht, diese beiden komplexen Lehren zu vergleichen? Dazu werde ich ein bisschen in meine eigene kleine Lebensgeschichte eintauchen. Da ich in Deutschland lebe, bin ich natürlich mit dem westlichen Gesundheitssystem aufgewachsen. Zum Glück musste ich dieses auch nie wirklich beanspruchen, da ich wenig krank war und auch sonst in keine Unfälle verwickelt war.
Noch in der Grundschule habe ich mir einmal den rechten Arm gebrochen, als ich vom Klettergerüst gefallen bin. Selbstverständlich bin ich ins Krankenhaus, habe einen Gips bekommen und musste den Bruch vier Wochen auskurieren. Irgendwann im Jugendalter war ich des öfteren von Migräne geplagt. Die Anfälle kamen regelmäßig und dauerten einige Tage an. Die Anfälle streckten sich über einen Zeitraum von einigen Jahren hin, bis diese plötzlich aus meinem Leben verschwanden.
Das war im Grunde auch schon alles, aus meiner Krankengeschichte. In Kontakt zur Alternativmedizin kam ich erst im Alter von 23 Jahren. Mehr oder weniger war dies der Öffentlichkeit verschuldet, da ich mir ein kleines Einkommen nebenbei aufbauen wollte und sich alle erfolgreichen Persönlichkeiten mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung befassten. Nachdem ich in eine tiefe persönliche und finanzielle Krise rutschte, setzte ich alles daran, die dort vermittelten Techniken auch umzusetzen.
Tatsächlich schaffte ich es, mich selbstständig zu machen. Im Alter von 24 Jahren gründete ich mein eigenes kleines Gewerbe. Leute, die mich über Social Media und andere Plattformen kannten, wollten vereinzelt Rat von mir. Da mir dieses Thema Spaß machte, rief ich ein kleines Coaching-Programm ins Leben. Dies entfachte einen inneren Antrieb, sodass ich mich noch mehr in das Thema einarbeitete.
Irgendwann beschloss ich, ein Studium für Heilpraktik zu beginnen. Zu dieser Zeit hatte ich jedoch Schwierigkeiten damit, mein breites Interessenfeld in einer Tätigkeit zu vereinen. Innere Existenzängste zeigten sich rasch. Dann habe ich verstanden, dass ich erst innerlich aufräumen muss, damit ich überhaupt nur daran denken kann, bei anderen innerlich aufzuräumen. Die Reiki-Lehre kam Ende 2019 in mein Leben. Es folgten zwei Jahre voller Wissensdurst über alternative Heilmedizin, fernöstliche Lehren, Lebensführungen, Spiritualität und ganzheitliche Gesundheit. Selbstverständlich war da auch noch die Ausbildung in Heilpraktik, die mir detaillierte Einblicke in die Schulmedizin und Alternativmedizin gewährte.
Der schulmedizinische Ansatz
Der gewohnte Gang zum Arzt erfolgt natürlich immer dann, wenn wir erkältet sind, erkranken oder uns etwas plagt, das wir nicht genau einordnen können. Wir erkennen, dass unsere Leistung im Alltag und Beruf dadurch eingeschränkt ist. Mittels dem ärztlichen Rat versuchen wir, die erfolgte Diagnose zu verstehen und hoffen auf Medikamente, die schnell Wirkung zeigen. Es ist selbstverständlich, dass wir im Falle akuter Krankheit zum Arzt gehen oder in schlimmeren Fällen in ein Krankenhaus.
Dies ist auch die Aufgabe dieser Einrichtungen. Wenn unser Körper streikt und nicht wie gewohnt im Alltag Funktionieren will, dann ist es uns wichtig, den Körper schnell wieder gesund zu machen, sodass wir unsere Aufgaben im Alltag erledigen können. Bei einer Erkältung gehen wir zum Arzt, erhalten Medikamente und nach ein paar Tagen fühlen wir uns, zumindest körperlich, wieder fit. Nicht immer lassen wir uns krankschreiben und regenerieren Zuhause. Obwohl wir eigentlich wissen, dass es notwendig wäre.
In schlimmeren Fällen, zum Beispiel nach einem Unfall, gehen wir ins Krankenhaus und lassen uns zahlreichen Untersuchungen unterziehen, damit unsere körperliche Leistung wiederhergestellt werden kann. Natürlich steht es außer Frage, dass wir in diesem Fall den Fähigkeiten und der Autorität der Ärzte vertrauen. Diese haben immense Erfahrung und schon etliche vergleichbare Fälle gehabt.
Oft steht hier auch das Leid im Vordergrund. Wir dürfen Symptome beschreiben, die Häufigkeit und Intensität und wie lange wir schon darunter leiden. Anhand dieser Symptome wird dann die Diagnose gestellt. Oft werden wir auch zu Vorerkrankungen gefragt, die vielleicht damit in Wechselwirkung stehen könnten.
Meistens haben die Ärzte nur wenig Zeit, um über dich selbst und die Krankheit zu sprechen. Doch wir sind es gewohnt, schnell angebunden zu sein. Daher geben wir unser bestes, in dieser kurzen Zeit alles wichtige zu schildern, was für diesen Krankheitsverlauf wichtig erscheint, damit die Diagnose gefunden werden kann.
Der alternativmedizinische Ansatz
Um Behandlungen jenseits dieser Schulmedizin nutzen zu wollen, ist der Weg schon etwas schwieriger. Meistens nutzen wir diese nur dann, wenn wir einer zähen Krankheit begegnen, die mit Medikamenten oder rehabilitierender Therapie nicht verschwindet. Verständlich, da man diese Leistungen meistens selbst bezahlen muss. Gemeinhin wird dann auch gesagt, dass nur Leute, die auf finanzielle Ressourcen zurückgreifen können, solche alternativen Wege einschlagen können.
Wenn die normale medizinische Behandlung keine Wirkung zeigt, suchen wir den Rat von Heilpraktikern und anderen Therapeuten, Masseuren und Heilern auf. Dieses Gespräch dauert meistens auch länger, sodass es natürlich schwierig wird, vor der Arbeit noch schnell zum Arzt zu wollen, um ein Rezept abzuholen. Wir müssen Angaben über Krankheiten machen, die vielleicht im familiären Umfeld bekannt sind oder uns früher schon einmal begegnet sind.
Im Zentrum stehen hier vor allem die Hintergründe und Ursachen der Symptome. Soziale und familiäre Faktoren spielen ebenso eine Rolle, wie vergangene Themen und mögliche Auslöser einer Krankheit. Manchmal sind diese Auslöser so weit zurück oder nur schwer durchschaubar, dass wir auf den ersten Blick keine Verbindung sehen würden. Diagnosen werden dann unter Berücksichtigung dieser Faktoren erstellt. So sind auch präventive Maßnahmen vorgesehen, um dieses Leid nachhaltig zu bekämpfen.
Auch die Behandlungen unterscheiden sich deutlich. Nur selten werden Medikamente verschieben, um die Symptome zu lindern. Daher können wir die Heilung nicht so schnell sehen, wie nach einer ärztlichen Behandlung. Viel mehr erfolgt die Besserung schleichend. Neben Bewegung, neuen Denkanstößen oder homöopathischen Wirkstoffen sind es Methoden, die einen gewissen Grad an Mitarbeit von uns verlangen.
Es wird also weniger das Leid als solches behandelt, sondern eher eine mögliche Ursache aufgedeckt, sodass das Leid gar nicht wieder entstehen kann. Natürlich ist das in unserer heutigen Gesellschaft aufwändiger, da wir so wahrscheinlich eingefahrene Gewohnheiten ändern müssten.
Unterschiede
Die schulmedizinische Behandlung erfolgt auf einer sogenannten horizontalen Dimension. Sowohl ärztliche, als auch psychotherapeutische Behandlungen haben die Aufgabe, den Körper und den Geist schnell wieder gesund zu machen. Es werden also Symptome gelindert, die unsere Leistung im Alltag einschränken. Sobald diese Symptome gelindert sind, werden wir als geheilt angesehen und die Behandlungen sind beendet. Neben den Symptomen spielen auch familiäre oder berufliche Risiken eine Rolle, die die Symptome verstärken könnten.
Die Maßnahmen sind also vor allem auf den Körper gerichtet, der wahrscheinlich auch unter mentalen Herausforderungen leidet. So können zum Beispiel auch Stress und mentale Überbelastung das Symptom Rückenschmerzen verstärken. Im Zentrum der Diagnose steht die sogenannte “Pathogenese“. Dies beschreibt sowohl die Entstehung, als auch die Entwicklung von physischen und körperlichen Krankheiten.
Die alternativmedizinische Behandlung erfolgt auf einer vertikalen Dimension. Hier werden Symptome eher im Kontext betrachtet. Man geht davon aus, das das Leid geistige Ursachen hat. Indem die Ursache gefunden wird, kann das Leid und alle zukünftigen Krankheiten, die damit zusammenhängen, behoben werden. Hier sind auch seelische Themen berücksichtigt. Kern dieser Methoden ist die “Salutogenese“. Diese beschreibt, unter welchen Voraussezutungen wir als Individuum in einer Gesellschaft wieder Gesund werden.
Die Maßnahmen sind vor allem nach innen gerichtet. Es sind die eigenen Gedanken und das Verhalten, das zu äußerer Krankheit führt. Daher kann hier auch von Geistheilung gesprochen werden. Rückenschmerzen beispielsweise werden hier nicht als das zentrale Thema gesehen, sondern man geht davon aus, dass geistige Verkrümmung zu diesem Symptom führt. Wenn wir uns in der Gesellschaft geistig verbiegen, um anderen zu gefallen respektive Erwartungen zu entsprechen, wirkt sich das auch auf den Körper aus. Der Körper bildet also mit der Psyche und der seelischen Essenz eine Einheit, die sich gegenseitig voraussetzen. Hier ist also ein ein gewisser Grad an Eigenverantwortung gefragt, um konsequent an den notwendigen Stellschrauben im Alltag zu drehen.
Fazit: Schulmedizin oder Alternativmedizin?
Ganz klar: weder noch! Viel mehr bedarf es eine Verschmelzung beider Ansätze. Beide Verfahren ergänzen sich, anstatt sich gegenseitig auszuschließen. Und genau das sollte auch jeden Menschen bewusst sein! Denn wenn ich mich durch äußere Einwirkung verletze, dann gehe ich selbstverständlich zum Arzt und erwarte, dass so mein Körper schnell wieder regeneriert werden kann. Ich vertraue auf diese Expertenmeinung, da es nicht in meiner Macht steht, beschädigte Organe, Knochen oder sonstige materielle Körperregionen wieder herzustellen.
Wenn ich eine wiederkehrende oder sogar chronische Erkrankung habe, beispielsweise an an abendlicher Übelkeit leide, dann sollte ich ebenfalls in Betracht ziehen, alternative Heilverfahren zu probieren. Hier wäre es falsch, mit dem Problem zum Arzt zu gehen und zu hoffen, dass er mir dieses Problem abnehmen und für mich lösen kann. Ich muss mir in dieser Situation meiner Eigenverantwortung bewusst sein. Denn dieses Leid ist energetischer Herkunft. Oft sind es angestaubte Emotionen, nicht abgebauter Stress oder andere mentale Themen, die durch Stresshormone dazu führen, dass meine Verdauung nicht wie gewohnt funktioniert. Was mich hier gegebenenfalls stresst, kann nur ich selbst für mich herausfinden und nur man selbst kann die notwendige Veränderung im Alltag schaffen. Eine Linderung durch Medikamente wäre in diesem Falle nur eine Verschiebung, in schlimmsten Falle werden die Symptome einfach unterdrückt und nicht die Ursache dahinter behoben.