Einsam und allein – was tun gegen Einsamkeit?
Einsam und allein – ist das eigentlich dasselbe? Einsamkeit ist bei vielen Leuten ein wunder Punkt. Doch warum haben so viele Leute Angst davor, allein zu sein und flüchten dann lieber in unerfüllte Beziehungen? Warum kann man sich sogar einsam fühlen, obwohl man gute und viele Beziehungen führt?
Zusammenfassung der Podcast Folge
Scheinbar gibt es einen Unterschied, ob man einsam ist oder gerne allein mit sich selbst ist. Für viele ist es überhaupt kein Problem, allein zu sein und schätzen sogar die Zeit, die sie mit sich selbst verbringen können. Sie haben auch genügend Aktivitäten, die sie allein mit Freude ausführen können. Doch andere scheuen es, allein zu sein. Sie gehen Beziehungen ein, um aus der Einsamkeit zu entkommen. Sie suchen also etwas im Außen, um das Gefühl der Einsamkeit zu kompensieren.
Dadurch entsteht auch regelreich eine Angst davor, allen zu sein. Aus dieser Angst heraus ist es für viele dann sogar sinnvoller, unerfüllte Beziehungen zu führen. Denn wenn sie einmal Zeit mit sich allein verbringen müssen, werden sie schnell mit ihren unterdrückten Problemen konfrontiert. Sie haben nie gelernt, qualitative Zeit mit sich selbst zu verbringen, geschweige denn, die Zeit mit sich allein wertzuschätzen. Und genau das ist das Problem: viele können einfach gar keine Zeit mit sich selbst verbringen.
Ferner ist es sogar möglich, sich einsam zu fühlen, obwohl man gar nicht allein ist. Das ist vor allem dann der Fall, wenn man sich in einer Realität befindet, in der man nicht so sein kann, wie man sein möchte. Dann wird es immer einen Teil tief im Innersten geben, der genau weiß, dass irgendetwas fehlt. Doch meistens sucht man nie im Inneren oder kommt auf den Gedanken, dass man tatsächlich unvollständig sein könnte. Oder schlimmer noch: man sucht das fehlende Puzzleteil im Außen. Doch das wird nicht funktionieren, da dir niemand das geben kann, was dir an dir selbst fehlt.
Nicht dazugehören
In den letzten Jahren fühlte ich mich oft einsam. Ich entdeckte mein Interesse für Spiritualität und Bewusstseinserweiterung und lag meine Aufmerksamkeit vermehrt nach innen. Und es tat so gut, endlich Antworten dafür zu finden, warum man sich in der Gesellschaft in vielerlei Hinsicht so unwohl fühlte. Plötzlich erkannte man, dass man schon immer andere Ansichten hatte. Und das ist auch völlig okay. Leider traute man sich nie, zu diesen Ansichten zu stehen.
Je mehr ich in die geistige Welt eintauchte, desto stärker wurde der Drang nach Freiheit und Selbstbestimmtheit. Ich konnte das Vertrauen gewinnen, dass ich durch meine eigenen Handlungen und Fähigkeiten selbst aus meinen Problemen lernen und sie lösen konnte. So entwickelte sich auch die Einstellung, dass man es selbst in der Hand halte und über sein Leben bestimmen könne. So begann man auch damit, vieles aus dieser Gesellschaft kritisch zu hinterfragen.
Brauche es wirklich jemanden, der mir vorschreiben sollte, was ich zu tun habe? Wieso könne ich nicht einfach selbst darüber entscheiden, was ich tun möchte? In mir machte sich immer mehr das Gefühl breit, dass ich irgendwie beschränkt sei. Bestückt mit Grenzen, die nicht meine eigenen waren. Und ich wollte diese Grenzen sprengen. Auch mein gewohntes Umfeld schien mich irgendwie auszubremsen. Ich erkannte, dass meine Sichtweise immer mehr von der allgemein gültigen Ansicht abwich. So manifestierte sich ein langer Zeitraum, in dem ich mich sehr einsam gefühlt hatte. Und das, obwohl ich eigentlich stets die Ruhe und das Alleinsein genoßen habe.
Einsam und allein
Denn es gab niemanden, mit dem ich über meine wahren Ansichten und Visionen sprechen konnte. Irgendwie schienen mir alle Gespräche so oberflächlich. Es reichte mir nicht mehr aus, über das Wetter, Besitz, Geld, Parties oder Autos zu sprechen. Denn dies waren Dinge der äußeren Realität, welche für mich immer mehr in die Bedeutungslosigkeit verschwand. Ich wollte lieber über innere Einsichten, spirituelle Erfahrungen und magische Momente sprechen.
Und obwohl ich ein freundschaftliches und familiäres Umfeld hatte, also nicht allein war, fühlte ich mich einsam. Ich fühlte mich mit meinen Problemen und Gedanken allein. Ich wollte einfach über meine Erkenntnisse sprechen und mich seelisch mit anderen verbinden. Diese Einsamkeit begleitete mich über viele Jahre. Es war auch gar nicht so einfach, ein neues Umfeld mit Leuten aufzubauen, die ähnliche Ansichten hatten, da man erst in diese äußere Welt hineinwachsen muss. Also musste ich Wege finden, selbst mit diesem Gefühl klarzukommen.
Irgendwann kam es dann zu diesem Moment, der alles verändert hatte. Ich fand mich selbst in einem Gespräch wieder, bei dem ich mich über tiefe spirituelle Themen austauschen konnte. Plötzlich stieß ich auf Zustimmung und Fürsprache. Ich erkannte, dass ich wirklich etwas zu erzählen hatte und anderen mit meinen Sichtweisen weiterhelfen konnte. Ich nahm auch einige wertvolle Impulse aus diesem Gespräch mit. Und genau in diesem Moment hatte ich verstanden, warum ich mich immer, ganz tief im Innersten, einsam gefühlt hatte.
Unvollständigkeitsgefühl
Der Grund dafür, dass ich mich unvollständig gefühlt habe, ist, dass ich wirklich unvollständig war! Tief in mir erkannte ich, dass ein Teil meiner selbst verloren gegangen war. Und egal, wie sehr ich im Außen danach suchte und diese Lücke schließen wollte, ich fühlte mich trotzdem noch weiterhin unvollständig. Mir fehlte ein Teil meiner seelischen Essenz. Ich lebte einen wichtigen Bestandteil meiner Seele nie aus, ich unterdrückte ihn regelrecht. Ich wollte anderen Menschen dabei helfen, sich selbst zu helfen. In diesem Gespräch erkannte ich es genau. Ich sah plötzlich, wie ich einer anderen Person wirklich mithilfe meiner eigenen Erfahrungen weiterhelfen konnte. Ich sah das Funkeln in den Augen und die Freude im Gesicht. Endlich konnte ich das, was mir immer gefehlt hatte, zu meinem Sein hinzufügen. Endlich war ich vollständig.
Viele Menschen suchen immer dann im Außen nach jemandem, der die Lücke im Herzen schließen kann. Sie hoffen, dass es eine bestimmte Person gibt, mit der man sich endlich vollständig und angekommen fühlt. Doch diese Person wird es nicht geben. Niemand kann deinem Sein das geben, was dir fehlt. Nur Du selbst bist in der Lage dazu, dein eigenes Sein zu komplettieren. So viele Menschen haben nie gelernt, sich zu vervollständigen. So viele Menschen sind in diversen Alltagssituationen nicht so, wie sie sein wollen. So viele handeln nicht so, wie sie gerne handeln würden. So viele nehmen sich noch für andere zurück, um das zu tun, was aufgetragen wurde. So viele haben sich niemals wirklich kennengelernt. So können sie sich auch niemals für die Person wertschätzen, die sie wirklich sind.
Was genau fehlt denn in diesem Moment? Eigentlich hast Du doch alles, was Du zum Leben brauchst, oder? Du hast Luft zum Atmen, genug Essen. Du hast alle Möglichkeiten und Deinen Verstand, mit dem Du Entscheidungen treffen kannst. Du kannst tun und lassen, was Du willst. Was fehlt dir also, damit Du dich auch vollständig fühlst? Eine Beziehung vielleicht?
Niemand, außer Du selbst, kann Dir das geben, was Dir fehlt. Es herrscht immer noch die Ansicht, dass die Zeit, die man mit sich selbst verbringen darf, verschwendete Zeit wäre. Doch Du wirst niemals glücklich mit anderen Menschen sein, wenn Du noch selbst mit dir unglücklich bist. Du wirst Beziehungen führen, die nicht das versprechen, was Du dir erhofft hast. Und so wirst Du weiterhin versuchen, das zu finden, was Du einst verloren hattest. Doch Du wirst es niemals im Außen finden. Nur, wenn Du mit dir selbst im Reinen bist, wirst Du dich selbst lieben können. Wenn Du mit allen Facetten deiner Selbst im Einklang bist. Wenn deine Taten, Worte, Gedanken und Gefühle genau das ausdrücken, was sie ausdrücken sollen. Und wenn Du genau die Person bist, die Du sein möchtest, mit all ihren Stärken und Schwächen, dann hast Du alle Anteile Deiner Selbst vollständig akzeptiert. Dann wirst Du endlich das Gefühl haben, zuhause angekommen zu sein.
Dieser Blog, mitsamt allen Inhalten und alle Impulse, die ich täglich erhalte und Gedanken, die ich in jeder Sekunde des Tages denke, haben nur den einen Sinn, meine wahre Essenz der Seele ausdrücken zu können. Alle Niederlagen, Weiterbildungen und Misserfolge hatten einzig und allein nur den Sinn, endlich die Person sein zu können, die ich sein soll. Nur so gelingt es mir, vollständig zu sein. Nur so habe ich das Gefühl, dass es mir genau in diesem Moment an nichts fehlt.