Stressoren Stress Ursachen

Stress Ursachen – 5 unterschätzte Stressoren im Beruf und in der Freizeit

Heutzutage sind unsere Lebensumstände weniger bedrohlich. Dennoch begegnen uns im Alltag verschiedene Stress Ursachen. Wir durchleuchten 5 unterschätze Faktoren, nämlich Leistungsdruck, Informationsflut, Erwartungen, soziale Konflikte und finanzielle Probleme, die in unserem Beruf oder in unserer Freizeit Stresssymptome auslösen.

Stress Ursachen Stressoren

Stressoren als Stress Ursachen

Seit Anbeginn der Zeit ging es um das nackte Überleben. Wir mussten Nahrung finden, kalte Nächte überstehen und uns gegen Feinde verteidigen. Körperlich waren wir einigen Raubtieren oder auch den Witterungsverhältnissen deutlich unterlegen. Doch aufgrund unseres wachsenden Verstandes konnten wir mittels logischem Geschick unser Überleben verteidigen.

Immer, wenn diese überlebensbedrohlichen Gefahren nahten, reagierte unser Gehirn. Verschiedene Reize lösten in uns eine Regulierung des Nervensystems und der Körperfunktionen aus. Diese äußeren Reize werden Stressoren genannt. Es sind also äußere Umwelteinflüsse, die unser Gehirn als Gefahr interpretiert und verschiedene Prozesse in Gang setzt. Genauer gesagt reagiert die Amygdala im sogenannten lymbischen System, indem es Stresshormone Kortison und Adrenalin freisetzt.

Hierdurch hat das vegetative Nervensystem klare Informationen erhalten, um die autonomen Körperfunktionen, wie den Blutkreislauf und die Atmung, zu verändern. Unter anderem verflachte die Atmung, der Pulsschlag und der Herzschlag nahmen zu, um mehr Sauerstoff in die Organe zu befördern. Die Pupillen weiteten sich. Die Muskeln spannten sich an. All dies war eine Grundvoraussetzung, um mit kurzzeitig großer Konzentration auf diese Gefahren reagieren zu können. Man reagierte also mit innerer Anspannung.

Andere Körperfunktionen, beispielsweise die Erholung und die Verdauung, wurden abgestellt, damit die Energie vollständig für das Lösen der Herausforderung aufgebracht werden konnte.

Mittlerweile ist unser Überlebenskampf nicht mehr ganz so dramatisch. Wir werden weder von Raubtieren angegriffen, noch müssen wir jede Nacht befürchten, in der Kälte zu schlafen. Im Laufe unserer Entwicklung haben sich nicht nur unsere Lebensumstände geändert. Auch diese äußeren Stressoren, auf die wir mit Stresshormonen reagieren, sind andere geworden. Die Gefahren lauern heute in den diversen Aufgaben im Alltag, sei es auf der Arbeit oder in der Freizeit. Und genau wie damals, reagieren wir auf diese Einflüsse mit innerer Anspannung und Stress.

Leistungsdruck

Kaum betrittst Du deinen Arbeitsplatz um 8 Uhr in der Früh, begegnen dir unzählige Mails, die nur darauf warten, von dir beantwortet zu werden. Eifrig und gewissenhaft erledigst Du diese Aufgaben, wie man es von dir kennt. Kurz danach erhältst Du eine bitterböse Nachricht eines Kunden, dass er mit der Lieferung nicht zufrieden war.

Das hat auch dein Chef mitbekommen, welcher kurzerhand das Gespräch mit dir sucht. Du musst dich erklären und rechtfertigen. Deine eigentliche Aufgabe, nämlich das Abwickeln von Bestellungen, bleibt vorerst unbearbeitet.

So oder so ähnlich kann auch dein Vormittag ablaufen. All diese äußeren Reize werden von unserem Gehirn als Gefahr interpretiert, sodass Stresshormone freigesetzt werden. Dies soll einfach verdeutlichen, dass die aktuelle Arbeitswelt für uns zwar selbstverständlich geworden ist, in unserer menschlichen Geschichte jedoch überhaupt nicht so angedacht war. Zwischen Multitasking, Zeit- und Termindruck bleibt kaum noch freie Zeit, kurz zu regenerieren. Dies hat dann natürlich auch Folgen auf unseren, mit Stress durchfluteten Körper.

Meistens endet es nach der Arbeit auch nicht. Die Doppelbelastung mit Beruf und Familie wartet bereits darauf, deine Leistung zu beanspruchen. Selbstverständlich gehen wir auch diesen Situationen gewissenhaft nach. Wir möchten niemanden enttäuschen und außerdem sind es die anderen ja gewohnt, dass wir unsere Leistung beitragen.

Da bleibt kaum noch Zeit, den Stress und die innere Anspannung, die sich aufgrund diesem fordernden Alltag aufgebaut haben, abends abzubauen. Falls wir überhaupt einen erholsamen Schlaf finden. Schnell spüren wir diese Anspannung als Muskelverspannungen. Dann ist es höchste Zeit, eine Pause einzulegen.

Informationsflut

In meiner Kindheit gab es noch keine Smartphones, Internet oder sozialen Medien. Binnen kürzester Zeit haben sich diese zu einem wichtigen Bestandteil des Lebens entwickelt. Dabei beachtet kaum einer die innere Anspannung und den Stress, die damit einhergehen können.

Neugierig scrollen wir durch die sozialen Medien. So viele posten schöne Bilder und präsentieren kostbare Momente. Natürlich möchten wir da mithalten und sind in jeder günstigen Gelegenheit hellwach, um andere ebenfalls mit unseren schönsten Momenten zu bereichern.

Es ist so selbstverständlich geworden, schnell im internet nach Hilfe zu suchen. Dir ist nicht klar, wie ein Wort geschrieben wird? Dann einfach in die Suchmaschine eingeben und schon erhältst Du die Antwort. Wie kann etwas so wertvolles trotzdem schlecht für uns sein?

Ist dir schon einmal aufgefallen, was passiert, wenn Du mal nicht die neuesten Nachrichten über aktuelle Weltgeschehnisse lesen kannst? Wenn Du für eine Weile kein Netz hast und somit nicht wissen kannst, was deine Freunde gerade posten oder schlimmer: ob dir jemand geschrieben hat? Wenn Du übers Wochenende eigentlich nicht erreichbar sein wolltest und schon erahnen kannst, welch Vielzahl unbeantworteter Mails auf dich wartet?

Ja, auch diese ständige Erreichbarkeit, der Drang, sich mit anderen auszutauschen und informiert zu bleiben, sind Stressoren und somit Stress Ursachen. Natürlich tragen unschöne Nachrichten noch ihren Anteil dazu bei. Wir alle sollten uns einfach wieder daran erinnern, dass ein paar Stunden ohne Ablenkung des Handys oder des Fernsehers unseren Körpern viel Anspannung entziehen kann.

Erwartungen

Stell dir vor, Du bist erkrankt. Plötzlich wachst du schweißgebadet auf, deine Stimme ist heiser und der lästige Husten hat dir den kompletten Schlaf geraubt. Die Entscheidung, zuhause zu bleiben, ist dir wirklich schwer gefallen. Schließlich wird von dir erwartet, dass Du deine Arbeit erledigst. Andere Kollegen erscheinen eben auch trotz Erkältung.

Zunächst musst Du dich bei deiner Chefetage krank melden. Das bereitet dir ein schlechtes Gewissen. Als nächstes musst Du beim Arzt anrufen. Hoffentlich erhältst Du heute noch einen Termin. Denn die Krankmeldung brauchst Du auf jeden Fall, denn die Firma erwartet das.

Tatsächlich erhältst Du rasch einen Termin. Erschöpft schleppst Du dich nach draußen und eilst zu deinem Auto. Denn zum Arzt kommt man pünktlich. Selbst die Krankmeldung solltest Du am besten auf dem Rückweg noch deiner Krankenkasse und der Arbeit abgeben. Auch das wird als erwachsene Person von dir erwartet.

In diesem Beispiel möchte ich dir verdeutlichen, dass das öffentliche Leben etliche Erwartungen für dich bereithält. Diese solltest Du besser erfüllen, um weiteren Ärger zu vermeiden. Natürlich werden alle anderen auch diesen Erwartungen gerecht. Was wärst Du denn für eine Person, wenn Du eine Erwartung versäumen würdest?

Richtig, auch dies sind äußere Reize, die Stresshormone freisetzen. Dabei spreche ich nicht nur von Erwartungen an dich selbst von anderen Personen, sondern auch von Eigenerwartungen. Du selbst erwartest von dir ebenfalls, dass Du all dem gerecht wirst. Schließlich bekommen es alle anderen aus deinem Umfeld auch hin. Wahrscheinlich erwartest Du es von anderen auch.

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Soziale Konflikte

Irgendwie hast Du das Gefühl, dass Du auf deiner Arbeit ein Außenseiter bist. Deine Kollegen tratschen offen über dich hinter deinem Rücken. Dein Vorgesetzter zeigt dir die kalte Schulter. Jeder kleine Fehler wird konsequent erstmal dir in die Schuhe geschoben.

Selbst, wenn Du deine Arbeit gut machst, wartest Du sehnsüchtig auf ein Lob. Stattdessen gibt es eher Spott und Neid. Wenigstens auf der Arbeit könnte es normal laufen, denkst Du dir. Zuhause wartet schon der nächste Streit auf dich.

Vor einigen Tagen hast Du es dir mit einem Freund verscherzt. Du hast ihn kritisiert, was er leider falsch verstanden hat. Obwohl Du es nur im Spaß gesagt hattest, nimmt er dir das wohl übel. Eigentlich hast Du auch gar keine Nerven, dieses Problem zu klären. So kommt es, dass Du bereits während der Arbeit den Abend und die Aussprache mit diesem Freund verabscheust. So richtig auf die Arbeit an sich kannst Du dich auch nicht konzentrieren.

Wir Menschen sind soziale Wesen und lieben Gesellschaft. Wir pflegen unseren Bekanntenkreis manchmal mehr, als uns selbst. Wir hören den Problemen anderer oft intensiver zu, als unseren eigenen. Manchmal schleicht sich das Gefühl ein, dass Du dabei zu kurz kommen könntest. Es ist dir wichtig, dass deine Freunde einen positiven Eindruck von dir haben und auch deren Meinung schätzt Du sehr.

Soziale Konflikte sind weitere Reize, die als Stressoren zu innerer Anspannung führen. Wir erkennen das vor allem dann, wenn sich Schlafprobleme, Bauchschmerzen oder Verdauungsprobleme einschleichen. Das sind klare Anzeichen von unterdrückten Gefühlen wie Wut, Zorn und Groll. Diese angestauten Energien verhindern, dass Stress abgebaut werden kann.

Finanzielle Probleme

Geld wird immer dann zum Thema, wenn man keins hat.

Schlimm wird es dann, wenn Du auf etwas verzichten musst, da Du aktuell kein Geld dafür hast. Alle deine Kollegen gehen auf dieses spaßige Konzert, nur Du musst darauf verzichten. Letztens ist dein Auto kaputt gegangen und Du musstest es zur Werkstatt bringen. Diese Kosten hattest Du nicht kommen sehen.

Als wäre das nicht genug, spinnt seitdem auch noch die Waschmaschine. Nachdem Du dich im Internet erkundigt hast, wird dir bereits Angst und Bange. Auch diese Kosten übersteigen dein Budget völlig. Irgendwie geht immer alles gleichzeitig kaputt. Naja, wenn’s nicht läuft, dann läuft es eben nicht, oder?

“Was bringt es überhaupt, so viele Stunden am Tag zu arbeiten und trotzdem fehlt das Geld überall? Ein Kredit kommt nicht in Frage. Wenn die Bank meinen Kontostand sieht, dann lachen die mich ja aus.”

Kommen dir diese Gedanken bekannt vor? Ich denke, so eine Situation hat jeder von uns schon einmal erlebt. Finanzielle Probleme sind ein sehr unterschätzter Faktor und können ungeahnte schmerzliche Emotionen auslösen. Kein Wunder, denn unser Überleben ist ein starker Instinkt des Menschen. Ist unser Überleben auch nur in irgendeiner Art und Weise in Gefahr, entwicklen wir regelrechte Weltuntergangsszenarien.

Ich möchte dieses Thema auch in keinerlei Weise denunzieren. Ich war selbst des Öfteren von einem starken Geldmangel betroffen. Doch ist dir schon einmal aufgefallen, dass 90% dieser unschönen Gedanken so niemals eintreten? Irgendwie kommt immer eine Idee oder jemand, der dir sehr gerne Geld leiht.

Finanzielle Probleme und die damit verbundenen Sorgen, Existenzängste und schlaflosen Nächte setzen Stresshormone frei und sind somit ebenfalls Stress Ursachen. Vor allem dann startet das Gedankenkarrusell, wir versteifen uns in dieses Thema und können an gar nichts mehr anderes denken. Dies erzeugt innere Anspannung, die uns selbst die schönsten Dinge und Momente unschön erscheinen lässt. In diesen Momenten haben keinerlei positive Gefühle Platz. Freude, Dankbarkeit oder Liebe werden nicht mehr gesehen. Die Aufmerksamkeit richtet sich völlig auf deinen Überlebenskampf. Lasse niemals zu, dass dir Geld die Herrlichkeit deines Lebens ruiniert.

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Mike
Author: Mike

Meine Vision ist es Menschen dabei zu helfen, wie sie sich selbst helfen können. Daher lehre ich Methoden, um die Selbstheilungskräfte zu aktivieren, sodass jeder ein Leben mit Leichtigkeit und Freude kreieren kann.

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