Reiki Ganzkörperbehandlung: Handpositionen zur Selbst- und Fremdbehandlung
Eine der erste Methoden, die man lernt, sobald man sich in den ersten Reiki Grad einweihen lässt, ist die Reiki Ganzkörperbehandlung. Diese vorgefertigten Handpositionen helfen dabei, die wichtigsten Stellen des eigenen Körpers oder auch für andere energetisch zu behandeln.

Was ist die Reiki Ganzkörperbehandlung und wann kommst sie zum Einsatz?
Direkt zu Beginn der Reiki Ausbildung werden einfache Handpositionen gelehrt, die Neu-Praktizierenden dabei helfen, Sicherheit zu gewinnen und eine Routine aufzubauen. Eine feste Struktur ermöglicht, sich zunächst mit den allgemeinen Konzepten von Energieübertragung und Handauflegen vertraut zu machen und gleichzeitig sorgen diese Handpositionen für einen harmonischen Energiefluss im Körper.
Vor allem die Technik der Ganzkörperbehandlung kann eine gleichmäßige Energiezufuhr im Körper gewährleisten, da so bestimmte Körperregionen wie Nervengeflechte, Organe oder Drüsen mit ausreichend Energie versorgt werden. Dadurch, dass die Hände an den wichtigsten Körperstellen oder Energiezentren platziert werden, kann sich die Energie ganzheitlich verteilen und so die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen.
Zudem kommt, dass eine Ganzkörperbehandlung einen starken entspannenden Effekt hat und auch stressreduzierend wirkt. Vergleichbar mit einer entspannenden Massage, wird dadurch, dass man sich bewusst Zeit für Rückzug nimmt und den ganzen Körper mit Reiki behandelt, ein Raum geschaffen, in dem Erholung und Regeneration möglich wird. Diese Prozedur ist somit ein idealer Bestandteil einer jeden Abendroutine, um den Tag entspannter und ausgeglichener zu beenden. Doch auch als Morgenroutine kann eine Ganzkörperbehandlung sinnvoll sein, da es sämtliche Energiereserven mobilisieren und den Energiefluss anregen kann.

Ganzkörperbehandlung mit oder ohne Berührung?
Ob du Reiki mit direktem Hautkontakt praktizieren solltest, ist von deinen eigenen Vorlieben abhängig. In manchen Situationen kann direkter Kontakt helfen, um Anspannung oder Ängste zu nehmen. Zudem wird die Wärme, die von den Händen ausgeht, oft als besonders angenehm empfunden. Bei einigen Positionen wirst du vielleicht doch lieber ein paar Zentimeter über dem Körper arbeiten wollen. Ich selbst arbeite meistens ohne Berührung, da ich so mehr Energie wahrnehme und mich besser konzentrieren kann. Auch das ist genauso wirksam, zumal du so gezielter auf die feinstofflicheren Schichten der Aura wirken kannst.
Wichtig bei jeder Art von Heilen mit den Händen ist, dass man immer darauf Acht geben sollte, dass eine Berührung für den Klienten nicht als unangenehm oder störend empfunden werden soll.
Handpositionen zur Selbstbehandlung
Eine Ganzkörperbehandlung ist natürlich auch bei dir selbst möglich. Schließlich ist Reiki vor allem Hilfe zur Selbsthilfe und darauf ausgelegt, dass alle Techniken auch bei einem selbst angewendet werden.
Der nachfolgende Ablauf wird an einem Stück und ohne Unterbrechung oder Pausen durchgeführt. Du kannst entweder im Sitzen oder im Liegen arbeiten. Als Faustregel gilt, dass ca. 3 Minuten pro Position verweilt werden sollten. Richte dich aber gerne auch nach deinem Gefühl. Sobald du das Gefühl oder den Impuls hast, dass die Energie nachlässt oder sich verändert, kannst du zur nächsten Position übergehen.

Die Handpositionen an der Körpervorderseite
Position 1: Gesicht
Lege beide Hände auf dein Gesicht, so dass die Handballen am Kinn liegen und die Fingerspitzen am Haaransatz. Die Handchakren befinden sich über den Augen. In dieser Position werden Stirnchakra, Ober- und Unterkiefer, Zähne, Nebenhöhlen, Stirnhöhlen und Augen behandelt und mit Energie aufgefüllt.
Position 2: Ohren
Lege beide Hände auf oder an die Ohren, so dass die Handinnenflächen auf Höhe der Ohren liegen, die Handballen sind am Hals, die Fingerspitzen zeigen nach oben. Diese Position bewirkt ein Abschirmen von der Außenwelt und lenkt die Aufmerksamkeit auf das innere Hören.
Position 3: Hinterkopf
Lege beide Hände am Hinterkopf so auf, dass die linke Hand von links nach rechtszeigend quer oberhalb des Nackens am unteren Haaransatz und die rechte Hand, von rechts nach links zeigend, darüber liegt. Hier wird das Stammhirn und die Medulla Oblangata (verlängertes Rückenmark) behandelt, was Grundsicherheit und Urvertrauen bewirkt. Die Position führt auch zu Entspannung und Entlastung.
Position 4: Nacken
Umfasse mit beiden Händen den Nacken, so dass die Handballen vorne liegen und die Fingerspitzen sich im Nacken treffen. Hierdurch werden der Kehlkopf und das Halschakra, die Stimmbänder und die Schilddrüse behandelt, was Kommunikation und den Selbstausdruck stärkt.
Position 5: Brust
Platziere die linke Hand von links nach rechts quer über die Brustmitte (auf dem Herzchakra), die rechte Hand, von rechts nach links zeigend, oberhalb der linken Hand. Dies stärkt Herzchakra, Thymusdrüse und Lunge, aktiviert die Selbstheilungskräfte, Liebe, Mitgefühl und die Fähigkeit zu Geben und zu Nehmen.
Position 6: Taille
Lege die rechte Hand unterhalb der Brust, auf Höhe der Taille, von rechts nach links zeigend, die linke Hand in der Taille weist von links nach rechts. Hier werden Leber und Galle unterstützt, was bei Verdauungsbeschwerden, aufgestautem Ärger und Depressionen hilft. Außerdem werden Milz und Bauchspeicheldrüse behandelt und die Insulinproduktion, Entgiftung und Verdauung gestärkt.
Position 7: Hüfte
Beide Hände werden unterhalb des Bauchnabels platziert. Die rechte Hand zeigt von rechts nach links, die linke von links nach rechts. Behandelt werden hier Magen, Darm und Sakralchakra. Die Energiezufuhr in diesem Bereich hilft beim Verarbeiten und Verdauen. Sie harmonisiert das Gefühlsleben und die Fähigkeit der Abgrenzung von Ich und Außenwelt.
Position 8: Leiste
Platziere beide Hände auf den Leisten, die Fingerspitzen zeigen nach unten und können sich leicht berühren. Die rechte Hand liegt auf der rechten Körperhälfte, die linke Hand auf der linken. Hier werden die Drüsen, Fortpflanzungsorgane, Eierstöcke, die Blase und das Wurzelchakra behandelt.
Position 9: Knie
Lege die rechte Hand auf die rechte Kniekuppe, die linke Hand auf die linke Kniekuppe. Dies unterstützt das Vorwärtsschreiten und die Beweglichkeit im Leben.
Position 10: Füße
Als letztes werden die Füße behandelt. Beginne mit dem rechten Fuß und lege eine Hand auf die Fußsohle, die andere auf den Fußrücken. Danach selbiges am linken Fuß. Diese Postion unterstützt die Erdung und aktiviert wichtige Fußreflexzonen.

Die Handpositionen an der Körperrückseite
Zugegeben, es ist angenehmer, sich den Rücken behandeln zu lassen, als das selbst zu tun. Die Handpositionen zur Rückenselbstbehandlung sind von der individuellen Beweglichkeit abhängig. Führe nur die Positionen aus, die sich für dich bequem anfühlen.
Rückenposition 1
Führe beide Hände über die Schultern zum Nacken, die Ellenbogen zeigen dabei rechts und links vom Kopf in die Höhe. Die Finger zeigen den Rücken hinunter. Dies löst Verspannungen im Nackenbereich.
Rückenposition 2
Lege beide Hände am Rücken oberhalb der Taille auf, die Fingerspitzen zeigen dabei zur Wirbelsäule. Die Hände liegen auf den Nieren. Dies stärkt die Nebennieren und sorgt für Entgiftung, Reinigung und Produktion von Adrenalin.
Rückenposition 3
Lege dann beide Hände weiter abwärts auf Hüften und Kreuzbein. Wieder zeigen die Finger zur Wirbelsäule. Die Hände liegen auf Höhe des Sakralchakras. Diese Position ist schmerzlindernd bei Rückenverspannungen und Ischiasproblemen.
Handpositionen für die Fremdbehandlung
Eine Ganzkörperbehandlung ist natürlich auch nutzbar, wenn man Reiki für eine andere Person kanalisiert. Bei einer solchen Fremdbehandlung liegt der Klient zunächst vor dir auf einer Liege auf dem Rücken. Traditionell steht man an dessen linken Schulter, da es sich hier um die empfangende Seite handelt.
Die Positionen 1-11 sind also identisch mit denen der Selbstbehandlung. Nach den ersten elf Positionen dreht sich der Klient auf den Bauch um. Danach kannst du mit dem nachfolgenden Ablauf fortfahren.

Position 1: Schultern
Du legst auf jede Schulter eine Hand und lässt Energie fliessen. Die Wirbelsäule bleibt frei. Diese Position hilft gut gegen Stress und Anspannung.
Position 2a: Obere Schulterblätter
Du gehst eine Handbreit tiefer als eben, legst deine Hände auf die oberen Schulterblätter und lässt Energie fließen. Die Wirbelsäule bleibt frei. Diese Position nimmt Verspannungen und Last von den Schultern.
Position 2b: Untere Schulterblätter
Du gehst wieder eine Handbreit tiefer, legst deine Hände nun auf die unteren Schulterblätter und lässt Energie fließen. Diese Position hilft gut gegen Stress und Anspannung.
Position 3: Nebennieren
Du gehst wieder eine Handbreit tiefer und legst auf jede Nebenniere eine Hand und lässt Energie fließen. Die Wirbelsäule bleibt frei. Diese Position hilft gut gegen Hautkrankheiten und ist wohltuend bei Harnwegsinfekten und Ärger.
Position 4: Lendenwirbelbereich
Du gehst nochmal eine Handbreit tiefer und legst deine Hände unterhalb der Taille auf das Becken deines Klienten. Diese Position ist angenehm bei Ischias und LWS-Syndrom.
Position 5: Steißbein
Hier wendest du den sogenannten T-Griff an: Eine Hand liegt quer über dem Steißbein (welche ist egal), die andere wird senkrecht darunter geschoben und folgt der Wölbung der Po-Backen. Position halten und Energie fließen lassen. Diese Position stärkt das Wurzelchakra.
Position 6: Gesäß
Du warnst deinen Klienten vor, dass du jetzt deine Hände in der Nähe seines Gesäß legen wirst. Auf jede Gesäßhälfte legst du eine Hand, sodass beide Hände V-förmig Richtung Beine zeigen. Diese Position ist angenehm bei Hüftproblemen.
Position 7: Knie
Gehe einen Schritt seitlich zu den Knien und lege eine Hand auf jedes Knie. Die Finger beider Hände zeigen von dir weg. Diese Position verschafft einen sicheren Stand.
Position 8: Fersen
Gehe erneut einen Schritt seitlich und lege je eine Hand auf die Fersen deines Klienten. Diese Position unterstützt die Erdung und aktiviert wichtige Reflexzonen des Körpers.

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Lasse dich in Reiki einweihen und lerne, wie du mithilfe Handauflegen Ganzkörperbehandlungen für dich selbst und andere geben kannst.
Flexibilität & Mut zur Anpassung
Diese Handpositionen sind kein starres Dogma, sondern lediglich ein Vorschlag für eine Methode, um den ganzen Körper energetisch zu unterstützen. Du kannst jederzeit eigene Anpassungen vornehmen, Postionen weglassen oder hinzufügen, wenn sich das für dich stimmig anfühlt.
Es ist sinnvoll, den kompletten Ablauf auf den eigenen Bedarf abzustimmen. Im Falle von Kopfschmerzen oder Nackenverspannungen würde sich eine Behandlung am Kopf oder am Oberkörper anbieten. Wenn der Rücken schmerzt, dann würden bereits die drei Rückenpositionen helfen, ohne dass immer zwingend alle anderen Positionen mit gemacht werden müssen. Außerdem können die Hände an bestimmten Positionen auch länger liegen bleiben, wenn hier Probleme, Schmerzen oder Krankheiten vorliegen.
Jede Behandlung ist individuell und vielseitig, genauso wie jede Person und deren Bedürfnis einzigartig ist. Die Handpositionen zur Ganzkörperbehandlung geben der Anwendung eine Struktur und schaffen somit einen Raum, in dem genau die Heilung eintreten darf, die in diesem Moment erforderlich ist – egal ob Reiki für sich selbst oder andere gegeben wird.