Hand Sensitivität trainieren: steigere deine feinstoffliche Wahrnehmung
Wenn es sich so anfühlt, als würde nur wenig bis gar keine Energie fließen, dann liegt das an fehlender feinstofflicher Wahrnehmung. Mit einfachen Übungen kann man die Hand Sensitivität trainieren. Außerdem erfährst du, welche Bedeutung die linke und rechte bzw. die dominante und nicht-dominante Hand hat.

Die Bedeutung der Hände in der Energiearbeit
Wenn du Reiki praktizierst, dann sind deine Hände deine Instrumente. Aber hast du dich schon mal umfasender mit deinen Werkzeugen befasst? Die Hände sind Tore der Wahrnehmung und eine Erweiterung des Herzens. In ihnen liegen feine Energiezentren, die sogenannten Handchakren, über die wir sowohl Energie empfangen als auch abgeben können.
In vielen traditionellen Systemen (TCM, Ayurveda, Yoga, Schamanismus) und auch im Reiki, gilt:
- Dominante Hand = gebend / sendend
- Nicht-dominante Hand = empfangend / fühlend
Beispiel: Eine Rechtshänderin „sendet“ oder „gibt“ über die rechte Hand, während sie mit der linken eher „empfängt“, spürt oder Informationen liest. Bei Linkshändern ist es entsprechend umgekehrt. Das hat einen energetischen Hintergrund, geprägt durch die neurologische Verschaltung der Gehirnhälften. Die dominante Hand hat oft eine „aktive“, steuernde Qualität, die nicht-dominante eine „lauschende“, aufnehmende.
Die dominante Hand korrespondiert mit der dominanten Gehirnhälfte (also meist die linke Gehirnhälfte bei Rechtshändern). Diese ist zuständig für: Logik, Sprache, Analyse, Struktur und zielgerichtetes Handeln.
Die nicht nicht-dominante Hand steht mit der nicht-dominanten Gehirnhälfte in Verbindung (also meist die rechte Gehirnhälfte bei Rechtshändern). Diese ist zuständig für: Intuition, Körpergefühl, Emotion, Energieempfinden und Spiritualität.
Werden gewisse Alltagshandlungen mit der nicht-dominanten Hand ausgeführt, kann das gewisse Schaltkreise für Bewusstseinsschulung, zur Entschleunigung oder zur Aktivierung feinstofflicher Wahrnehmung aktivieren.

Die Körperhälften und energetische Polarität
Dieses Prinzip, das der Polarität entspricht, kann sogar auf die energetische Bedeutung der Körperhälften übertragen werden:
Traditionell wird die linke Körperhälfte der empfangenden Qualität (Yin) zugeordnet. Sie steht für die weibliche, feminine Energie und ist energetisch mit dem Herz, dem inneren Fühlen, der Intuition, der Energie des Mondes und dem spirituellen Empfang verbunden. Psychologisch gesehen steht die linke Seite des Körpers für die Beziehung zur Mutter, Weiblichkeit, Selbstannahme, emotionale Tiefe, Hingabe. Aus diesem Grund heißt es, dass körperliche Probleme und Blockaden, die links im Körper liegen, häufig auf die mütterliche Ahnenlinie zurückgeführt werden können.
Die rechte Körperhälfte steht für die aktive Qualität (Yang) und wird als männlich, lenkend, schützend, strukturierend und stärkend gesehen. Dies gleicht den energetischen Qualitäten der Sonne, die zielgerichtet, durchdringend und bewusstseinserweiternd wirkt. Psychologisch steht die rechte Seite des Körpers für die Beziehung zum Vater, Männlichkeit, Selbstbehauptung und Handlungskraft, weshalb Blockaden auf der rechten Seite mit Vater-Themen, Leistung, Durchsetzung, Kontrolle oder Grenzen setzen zu tun haben.
Übrigens: da die linke Körperhälfte meiste die empfangende Seite ist, steht der Reiki-Geber bei nahezu allen traditionellen Reiki-Techniken wie Chiryo oder Ketsueki Kokan an der linken Schulter des Klienten.

Aufbau der Handchkrakren und Bedeutung für Reiki
Das Herzchakra (Anahata) liegt in der Mitte der Brust. Die beiden Handchakren sind wie „äußere Sensoren“ des Herzens, da sie Herzenergie nach außen tragen (z. B. durch Handauflegen) und emotionale oder energetische Signale von außen aufnehmen und dem Herzen zur Verarbeitung geben.
Die Hände zählen zu den sensibelsten Bereichen im Körper, wobei jeder Finger mit bestimmten Körperregionen korrespondiert. Grund dafür sind die Energieleitbahnen bzw. Meridiane, die die Finger und Hände mit diversen Organen verbinden. Diese Entsprechung ist als “Reflexzone” bekannt.
Die Handflächen gelten zudem in fast allen Energiesystemen als Hauptenergiezentren (Laogong-Punkte, bzw. 劳宫 in der traditionellen chinesischen Medizin sowie im Reiki). Es sind stark strahlende Chakren, über die man:
- Energie überträgt
- Information empfängt
- Heilung lenkt oder fließen lässt
Wer mit den Händen arbeitet, sollte lernen, mit beiden Seiten bewusst umzugehen. Da man sowohl mit der rechten als auch mit der linken Hand arbeitet, ist Energiearbeit nicht nur körperlich, sondern auch energetisch-polar.
Interessant ist, dass die Handchakren nicht nur an den Handflächen liegen. Die Handchakren sind nicht nur flach nach vorne geöffnet, sondern haben, genau wie die meisten anderen Chakren, eine doppelte Drehrichtung oder zwei „Pole“ und somit einen Energieaustrittspunkt (gebend) und einen Energieeintrittspunkt (empfangend).
Bedeutung der linken Hand im Reiki

Die Linke Hand ist bei Rechtshändern meist empfänglich. Der Energiefluss am Handrücken ist nach oben geöffnet, sodass Energie nach oben abgegeben wird. Die Handfläche hingegen saugt Energie von unten an. Das hat zur Folge, dass Energie aus der Aura, aus einem Chakra oder aus dem Umfeld aufgenommen werden und nach oben abgegeben werden kann. Die linke Hand nimmt also Energie auf, nimmt sie wahr und fühlt und leitet sie weiter ins Herz.
Bedeutung der rechten Hand im Reiki
Die rechte Hand ist meist gebend. Der Handrücken saugt Energie von oben an und leitet sie an die nach unten geöffneten Handflächen weiter, wo sie nach außen abgegeben wird. Die rechte Hand empfängt als arbeitende Hand Energie von “oben”, gibt sie weiter und leitet sie über die Handfläche aus dem Herzen hinaus und in die betroffene Körperregion.

Die Hände wirken somit als antipolar gepolte Antennen oder Schleusen, die Energie in unterschiedliche Richtungen leiten. Daher ist ihre bewusste Platzierung bei Energieübertragung entscheidend.
Ausrichtung der linken und rechten Hand
In einigen Reiki-Techniken ist es üblich, dass die linke Hand oft über die rechte gelegt wird. Diese “Fächerhaltung” ist dabei keinesfalls zufällig, sondern hat sogar mehrere Gründe.
Wenn du die linke über die rechte Hand legst (z. B. oft zu Beginn der Ganzkörperbehandlung oder als abschließende Position im Chakren-Ausgleich), entsteht ein geschlossener Kreislauf. Zunähst fließt die Energie aus dem Herzchakra über die Arme nach unten zu den beiden Händen. und Die linke Hand nimmt Energie von unten auf und leitet sie nach oben weiter. Die Rechte nimmt Energie von oben auf und gibt nach unten ab, sodass die Energie zirkulieren kann, anstatt einseitig zu fließen.
Diese Haltung erzeugt ein energetisches Gleichgewicht im eigenen System. Außerdem wird so der bidirektionale Strom zwischen Himmel und Erde geöffnet. Indem Energie über die Hände sowohl nach oben als auch nach unten fließt, kann die Verbindung zur spirituellen Führung gestärkt und verunreinigte Energie aus dem Körper nach außen abgegeben werden, wo sie dann transformiert werden kann.
Beachte aber, dass die Wahl und Positionierung der Hände meistens intuitiv erfolgt. Je nach Tagesform und Bewusstseinszustand kann sich das auch mal umdrehen, besonders bei Linkshändern oder wenn starke transformative Prozesse stattfinden und sehr viel Energie das System verlassen will. Du wirst dich vermutlich selbst dabei erwischen, wie du ganz unbewusst und intuitiv genau die richtige Hand für dein Anliegen gewählt hast.

Hand Sensitivität und feinstoffliche Wahrnehmung trainieren
Feinstoffliche Wahrnehmung mit den Händen ist eine Fähigkeit, die nicht bei jedem Reiki-Praktizierenden von Anfang an gleich entwickelt ist und daher trainiert werden sollte. Besonders dann, wenn scheinbar keine Energie zu fließen scheint oder nur wenig zu spüren ist. Mit einer einfachen, aber effektiven Übung ist es möglich, die feinstoffliche Sensitivität der Hände nach und nach zu stärken.
Beginne damit, dich still hinzusetzen. Schließe die Augen und lege die linke Hand über die rechte. Was nimmst du energetisch in den Handflächen wahr?
Wechsle die Reihenfolge und beobachte den Unterschied.
Strecke anschließend die Hände mit den Handflächen zueinander und spüre: Welche Hand sendet? Welche empfängt?
Experimentiere nun, indem du die Abstände zwischen den Hände verringerst und vergrößerst. Versuche zu erkennen, bis zu welchem Abstand die Energie noch am intensivsten zu spüren ist. Nimm wahr, wie die Energie immer feiner wird, je weiter du die Hände voneinander entfernst.
Mit dieser Übung kannst du auch einen energetischen Ball zwischen den Händen formen und ihn immer größer werden lassen.
Als nächstes kannst du einen kleinen, neutralen Gegenstand bereitlegen, z. B. einen Stein, einen Holzgegenstand, einen Kristall oder ein Ei. Er sollte gut in die Hand passen und nicht zu schwer oder scharfkantig sein. Lass die Finger locker darum liegen.
Nimm den Gegenstand in die linke Hand. Die Finger liegen locker im den Gegenstand herum. Stelle dir vor, wie du mit der Handfläche von oben her das Objekt erfühlst, so als würdest du die Form und das Gewicht über die Haut und das innere Spüren „lesen“. Achte nicht auf das Greifen mit den Fingern, sondern auf die Wahrnehmung in der Handmitte.
- Wie fühlt sich das Gewicht an?
- Spürst du eine Temperatur?
- Gibt der Gegenstand eine Schwingung, ein Gefühl ab?
Jetzt legst du den Gegenstand beiseite oder stellst dir nur noch vor, dass er in der linken Hand liegt. Schließe deine linke Hand zu einer Faust, so als würde der Gegenstand noch in der linken Handfläche liegen. Bringe nun deine Aufmerksamkeit zur rechten Handfläche. Stelle dir vor, dass die Wahrnehmung wie ein energetischer Abdruck aus der linken Hand langsam in die rechte „hinüberfließt“. Schicke hierfür die Energie als einen Reiz über die Arme und das Herz von der linken Hand in die rechte.
Spüre: Was zeigt sich in der rechten Hand? Ist sie anders? Weniger oder mehr offen? Fühlt sie „klarer“ oder „dumpfer“? Versuche, subtile Unterschiede wie Temperaturveränderungen, Druckgefühle oder Kribbeln zwischen den beiden Händen zu spüren.
Seitenwechsel
Wiedederhole die Übung schließlich und nimm den Gegenstand nun in deine rechte Hand. Achte wieder auf Form, Gewicht, Temperatur und Schwingungen. Danach versuche erneut, das Gefühl energetisch zur linken Hand zu transferieren. Du kannst auf diese Weise auch versuchen, energetische Unterschiede zwischen verschiedenen Gegenständen zu erspüren.
Häufig spüren Menschen in der nicht-dominanten Hand mehr oder einen Unterschied, da diese Hand weniger gewohnt ist, zu „tun“, und dadurch empfänglicher ist.

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Lerne, wie du mithilfe von Reiki deine feinstoffliche Wahrnehmung trainieren kannst, um mehr Energie zu verstärken, zu spüren und zu lenken.
Zusätzliche Tipps zur Stärkung der Hand Sensitivität
- Trainiere bewusst die nicht-dominante Hand, z. B. durch Schreiben, Essen, Zähneputzen.
- Spüre bei der Meditation in beide Handflächen und achte, ob eine aktiver/sensibler ist.
- Erforsche im Handauflegen, ob du lieber mit einer Hand fühlst oder gibst und wechsle bewusst.
- Achte darauf, welche Hand du hauptsächlich nutzt, um Reiki zu praktizieren. Welche Hand zeichnet die Symbole, mit welcher Hand löst du Blockaden und welche Hand verstärkt?
- Kombiniere Körper- und Handpolarität (z. B. linke Hand = Yin auf rechtem Körperteil = Yang, um Balance zu schaffen).
Beachte aber, dass du nicht jeden Tag gleich sensitiv und feinfühlig bist. In stressigen Zeiten, wenn du viel um die Ohren hast und gedanklich sehr abgelenkt bist, dann fühlst du automatisch nicht so intensiv, als wärst du vollkommen zentriert und klar. Das ist ganz normal. Dennoch wächst deine feinstoffliche Wahrnehmung, je mehr du dich für Reiki öffnest und je länger du praktizierst, wie von selbst. Gerade zu Beginn kann es aber helfen, die feinstoffliche Wahrnehmung mit den Händen zu trainieren.